: Heizkosten bei schlechter Isolierung enorm

15.12.2022 | 11:15 Uhr
Es klingt wenig überraschend: Schlecht isolierte Häuser müssen mehr geheizt werden. Dass Betroffene trotz Gaspreisbremse siebenmal so viel zahlen müssen, ist eine neue Erkenntnis.
Hier drohen wohl bei einigen hohe Heizkosten.Quelle: dpa
Bewohner von schlecht isolierten Häusern dürften trotz Gaspreisbremse unter bestimmten Umständen fast sieben Mal so viel für Gas zahlen wie Bewohner gut isolierter Häuser - zu diesem Ergebnis kommt eine Berechnung der Initiative Klimaneutrales Deutschland.

Heute hat der Bundestag die Preisbremsen für Strom und Gas auf den Weg gegeben. Gleichzeitig soll ein Anreiz zum Energie-Sparen erhalten bleiben.

15.12.2022 | 01:36 min

Drei Millionen Wohnhäuser mit schlechtester Energieeffizienz

Demnach gehören in Deutschland rund drei Millionen Wohnhäuser der schlechtesten Energieeffizienzklasse H an. Die Stiftung teilte am Donnerstag in München mit:
Schlechte Fenster, ungedämmte Dächer und unisoliertes Mauerwerk führen dazu, dass siebenmal mehr Gas mehr nötig ist, um diese Gebäude zu heizen als in Gebäuden mit einem zeitgemäßen Energiestandard.
Initiative Klimaneutrales Deutschland
Die Bewohner von Häusern der Klasse H müssten trotz der Gaspreisbremse erhebliche Summen zum Heizen aufwenden.

Mit einer Strompreisbremse will die Bundesregierung Folgen höherer Preise abfedern. Um das mitzufinanzieren, sollen "kriegs- und krisenbedingte" Überschusserlöse abgeschöpft werden.

15.12.2022 | 01:57 min

Betroffene heizen jährlich für bis zu 3.000 Euro mehr

So müsse eine Familie, die in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus der Energieeffizienzklasse H mit 150 Quadratmetern wohne, künftig rund 5.600 Euro für Gas im Jahr aufbringen. Dies seien 4.800 Euro mehr als eine Familie, die ein Haus der Klasse A bewohne. Gegenüber dem Jahr 2021 lägen die Mehrkosten bei über 3.000 Euro im Jahr.
Das Heizen einer Durchschnittswohnung von 60 Quadratmetern der mittleren Effizienzklasse D werde im nächsten Jahr mit rund 2.250 Euro zu Buche schlagen. Dies seien fast 2.000 Euro mehr als bei einer gleich großen Wohnung der Klasse A.

"Wir hätten Marktmacht, um den Preis zu senken", so Manfred Weber, Fraktionsvorsitzender Europäische Volkspartei, und fordert eine "Lösung auf europäischer Ebene" im Streit um den Gaspreis.

15.12.2022 | 06:30 min

Bundestag will Gaspreisbremse beschließen

Die Geschäftsführerin der Initiative, Carolin Friedemann, forderte in diesem Zusammenhang, dass die Bundesregierung die Modernisierung schlecht isolierter Häuser großzügig fördere. Sie erklärte:
Auf Dauer führt kein Weg daran vorbei, den Gasverbrauch zu senken, damit Heizen bezahlbar bleibt.
Carolin Friedemann, Initiative Klimaneutrales Deutschland
Es sei ökonomisch und ökologisch nachhaltiger, so Friedemann, Milliarden von Euro in eine bessere Energieeffizienz zu investieren, "als das Geld für eine Heizkostenförderung auszugeben, die im wahrsten Sinne des Wortes zum Schornstein hinausgeht".
Quelle: dpa

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