: USA schließen Kampfjet-Lieferung nicht aus
27.01.2023 | 08:25 Uhr
Nach der Zusage von Leopard-Panzern fordert die Ukraine auch die Lieferung von Kampfjets. Die USA und Frankreich sperren sich nicht dagegen - machen aber auch noch keine Zusagen.
Die USA und Frankreich schließen eine Lieferung von Kampfjets an die Ukraine nicht aus. Beide richten ihre Unterstützung danach, was an Waffensystemen gerade gebraucht wird.
27.01.2023 | 01:57 minDie USA schließen die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine nicht aus. Das sagte der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jon Finer, am Donnerstag (Ortszeit) im US-Fernsehsender MSNBC. Und auch Frankreich hat Medienberichten zufolge diese Haltung.
US-Sicherheitsberater: "Kein Waffensystem ausgeschlossen"
Auf die Frage, ob die USA die Lieferung von Kampfjets in Erwägung ziehen, sagte Finer, man habe kein bestimmtes Waffensystem ausgeschlossen. Man werde die Unterstützung danach ausrichten, was die Ukraine brauche. "Wir werden das sehr sorgfältig diskutieren", sagte Finer im Hinblick auf Anfragen der Ukraine.
Auch Frankreich lässt "alle Türen offen"
Medienberichten zufolge schließt auch Frankreich eine Lieferung von Kampfjets an die Ukraine nicht aus. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der französischen Nationalversammlung, Thomas Gassilloud, sagte britischen Medien zufolge am Donnerstag in London:
Wir müssen Anfragen von Fall zu Fall untersuchen und alle Türen offen lassen.
"Wir werden in den kommenden Wochen sehen, was als nächstes passiert, denn die Dinge bewegen sich schnell", sagte Gassilloud demnach nach Gesprächen mit seinem britischen Kollegen Tobias Ellwood und Verteidigungsminister Ben Wallace.
Den Berichten zufolge nannte Gassilloud als Bedingungen, dass eine Lieferung von Kampfjets die französische und europäische Sicherheit nicht gefährden dürfe und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht eskaliere.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann bei "maybrit illner"
26.01.2023 | 00:52 minBundesregierung lehnt Lieferung von Kampfjets ab
Zuvor hatte der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, moderne Kampfjets für den Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg gefordert. Die Verbündeten sollten eine starke Kampfjet-Koalition auf die Beine stellen, mit US-amerikanischen F-16 und F-35, Eurofightern und Tornados, französischen Rafale und schwedischen Gripen-Jets. Melnyk ist inzwischen stellvertretender Außenminister der Ukraine.
Vergangene Woche hatte der niederländische Außenminister Wopke Hoekstra dem niederländischen Parlament übereinstimmenden Medienberichten zufolge gesagt, man stehe dem Thema offen gegenüber, es gebe keine Tabus. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schloss nach der Zusage von Leopard-2-Kampfpanzern am Mittwoch eine Lieferung von Kampfjets aus.
Auch FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann reagierte skeptisch auf Forderungen der ukrainischen Regierung, nach den Leopard-Panzern nun auch moderne Kampfjets zu liefern. "Ich sehe keine deutschen Kampfjets über der Ukraine", sagte Strack-Zimmermann - eine vehemente Unterstützerin von Waffenlieferungen an die Ukraine - im ZDF.
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
Quelle: dpa