: "Letzte Generation" hält an Blockaden fest

von Katja Belousova
02.01.2023 | 12:12 Uhr
Die britische "Extinction Rebellion" kündigt an, vorerst auf Blockade- und Klebeaktionen verzichten zu wollen. Die "Letzte Generation" ist anderer Meinung.
Die Gruppe "Letzte Generation" will in Deutschland Straßenblockaden weiter als Protestform nutzen.Quelle: Michele Tantussi/Reuters
Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten der "Letzten Generation" wollen auch im neuen Jahr weiter auf Straßenblockaden als Protestform setzen.
"Wir werden auch im neuen Jahr Autobahnen blockieren; wir werden im Regierungsviertel stehen und die Verantwortlichen direkt konfrontieren; wir gehen in Konzertsäle, Fußballstadien, Museen, Parteizentralen und in alle Bereiche der Gesellschaft“, sagt Sprecherin Carla Rochel ZDFheute.
Damit reagiert die "Letzte Generation" auf die Ankündigung der britischen Aktivisten von "Extinction Rebellion", Klebeproteste und Straßenblockaden vorerst als Protestformen auszusetzen.

"Letzte Generation" will alle Protestformen nutzen

Im Gegensatz dazu erklärt Rochel: "Wir werden weiterhin die gesamte Breite der Möglichkeiten an Protestformen nutzen."
Wir werden im Jahr 2023 den friedlichen Widerstand weiterführen. Er muss weitergehen, weil die Politiker*innen nicht von selbst die nötigen Schritte gegen den drohenden Klimakollaps einleiten werden.
Carla Rochel, Sprecherin "Letzte Generation"
Die Aktivisten von "Extinction Rebellion" hatten ihre Entscheidung unter anderem damit begründet, dass die Klebe- und Blockade-Aktionen bisher nicht die gewünschte Wirkung entfaltet hätten.
Dazu erklärt die "Letzte Generation": "Unser Widerstand ist ein Versuch, die Regierung zum Handeln zu bewegen. Der Versuch, von dem wir mit Blick auf die Geschichte zivilen Widerstands denken, dass er in Deutschland am erfolgversprechendsten ist."
Man sei dabei zudem weiterhin bereit, "bis ins Gefängnis zu gehen", so Sprecherin Rochel.

Razzien und Festnahmen gegen "Letzte Generation"

In den vergangenen Monaten gab es viel Kritik an den Klimaprotesten der "Letzten Generation" - vor allem an jenen, die an Flughäfen oder Autobahnen stattfanden. Immer wieder kam es zudem zu Festnahmen.
In Berlin und München wurden viele Menschen, die an Straßenblockaden beteiligt waren, zu Geldstrafen verurteilt. Laut Angaben der "Letzten Generation" verbrachten sieben Menschen den Jahreswechsel im Gefängnis.
Mitte Dezember gab es bundesweite Razzien gegen Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation". Die Ermittlungsbehörden begründeten ihr Vorgehen mit dem Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung.

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