: Macron warnt vor Atomwaffeneinsatz Putins

22.04.2022 | 10:41 Uhr
Frankreichs Präsident Macron hat vor einem Einsatz von Chemie- und Atomwaffen im Ukraine-Krieg gewarnt. Mit Russlands Präsident Wladimir Putin müsse man weiter im Gespräch bleiben.
Emmanuel Macron (Archivfoto) warnt vor einem Atomwaffeneinsatz im Ukraine-Krieg. Quelle: AP
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat zu massiven Anstrengungen aufgerufen, um eine weitere Eskalation des Ukraine-Kriegs zu verhindern. Es bestehe die Gefahr, dass Russland den Konflikt weiter eskaliere und sogar Chemie- oder Nuklearwaffen einsetze, sagte Macron in einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe und weiteren europäischen Medien.
Ein weiteres Eskalationspotenzial sei "die Bereitschaft von verbündeten Ländern oder anderen Mächten", in den Krieg einzugreifen. "Unsere Verantwortung liegt darin, alles zu tun, um eine Feuersbrunst zu verhindern", betonte Macron.
Angesichts der Kriegsverbrechen, die Russland begangen hat, der Art und Weise seiner Kriegsführung im Donbass und in Mariupol, der atomaren Provokationen Ende Februar muss man ganz klar sagen: Russland hat einen Willen zur Eskalation.
Emmanuel Macron, französischer Präsident

Marine Le Pen hat in Nordfrankreich, wo die Arbeitslosigkeit hoch und die Kaufkraft gering ist, ihre größte Wählerschaft. Auch Macron besucht die Region und buhlt um Anhänger.

20.04.2022 | 04:40 min

Warnung vor Unterjochung Europas

Den Test einer russischen Interkontinentalrakete am Mittwoch bezeichnete er als "sehr besorgniserregend". Macron warnte vor einer "Unterjochung" Europas als Folge des russischen Kriegs in der Ukraine. Europa müsse neben seiner Politik des Drucks und der Sanktionen gegen Russland weiter mit seinen Partnern "am Persischen Golf, in Indien, in China" im Gespräch bleiben und eine Vermittlerrolle einnehmen, sagte der Präsident.

Macron: Gespräche mit Putin müssen weitergehen

"Es darf nicht sein, dass nur die USA und Europa Russland die Stirn bieten, und der Rest macht sich einen schlanken Fuß." Auch mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin müsse der Dialog fortgesetzt werden, forderte Macron.
Zwar sei es "hart", angesichts von Gräueltaten in der Ukraine mit dem Kreml-Chef zu sprechen. "Wenn Sie stundenlang mit (dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr) Selenskyj reden oder mit Menschen, die den Schrecken des Krieges mit den ganzen Zerstörungen erlebt haben. Und ihnen sitzt dann jemand gegenüber, der alles leugnet, darüber lacht und von Inszenierungen spricht." Zugleich betonte Macron: "Wir müssen trotzdem weitermachen."
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Quelle: AFP

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