: "Russen haben nicht den Kampfwillen"
17.09.2022 | 11:51 Uhr
Ex-General Hodges sieht Russlands Truppen im Ukraine-Krieg geschwächt. "Die Russen haben nicht den Kampfwillen", sagt er bei ZDFheute live. Er kritisierte erneut Inspekteur Zorn.
Bei ZDFheute live erklärt Ben Hodges, warum er die Analyse der Bundeswehrführung zu russischem Militär und ukrainischer Offensive für "atemberaubend dürftig" hält.
16.09.2022 | 28:26 minDer ehemalige US-General Ben Hodges hat seine Kritik an den Äußerungen des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Eberhard Zorn, erneuert. Dieser hatte angesichts der jüngsten Erfolge der Ukraine davor gewarnt, das militärische "Gesamtpotenzial" Russlands zu unterschätzen.
Hodges: Zu früh, an nahen Sieg Kiews zu denken
"Es ist zu früh, daran zu denken, dass der Sieg nah ist", räumte Hodges bei ZDFheute live ein. Es sei aber ganz klar, dass die ukrainische Gegenoffensive die Russen überrascht habe.
Es ist klar, dass die Russen nicht den Kampfwillen haben.
Hodges zufolge hätten die Russen Probleme mit der Anzahl der Truppen. Auch bei der Logistik seien sie in einer schwachen Position. "85 Prozent der russischen Militärs sind in der Ukraine und sie verlieren."
Vor diesem Hintergrund hätten ihn die Äußerungen Zorns überrascht, dass dieser davon ausgehe, Russland könnte eine zweite Front aufmachen. Mit seiner Kritik habe er etwas gegen die Einschätzung des Bundeswehr-Inspekteurs setzen wollen, sagte Hodges.
Denn wenn wir denken, dass Russland, wann auch immer, irgendwo noch angreifen könnte, dann hält uns das vielleicht davon ab, die Ukraine entsprechend zu unterstützen.
Die Söldnergruppe "Wagner" rekrutiert angeblich Häftlinge – ein Zeichen der Schwäche? Generalinspekteur der Bundeswehr Zorn warnt davor Russland zu unterschätzen.
16.09.2022 | 01:43 minHodges über Zorn-Aussage: "Atemberaubend dürftig"
Zorn hatte sich im "Focus" skeptisch bezüglich der Erfolgsaussichten des Gegenangriffs der Ukraine gezeigt. Er sehe allenfalls "Gegenstöße, mit denen man Orte oder einzelne Frontabschnitte zurückgewinnen, aber nicht Russland auf breiter Front zurückdrängen kann", so der Generalinspekteur der Bundeswehr.
Hodges hatte daraufhin auf Twitter die Äußerungen des Generalinspekteurs als "atemberaubend dürftig" kritisiert.
"Die ukrainische Armee wird jeden Tag größer", sagte Hodges bei ZDFheute live. Die russische Armee dagegen würde nun schon Gefängnisinsassen rekrutieren. Er sehe eine russische Armee, die "erschöpft ist".
Ich sehe da keinen Hinweis darauf, dass der Kreml Grund zur Hoffnung hat, irgendwo eine neue Front zu eröffnen.
Deswegen müsse man den Ukrainern geben, was sie bräuchten, um die Operation gegen Russland beenden zu können "mit einem Sieg" - und "ihre Territorien zurückgewinnen zu können einschließlich der Krim", so Hodges.
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Quelle: ZDF