: Steuerten russische Schiffe den Tatort an?

25.03.2023 | 07:59 Uhr
Eine neue Spur im Krimi um die Pipeline-Sprengungen führt nach Moskau. Eine Recherche zeigt nun, dass offenbar russische Militärschiffe vor den Explosionen den Tatort ansteuerten.
Sprengung der Nordstream-Gaspipelines: Neue Indizien weisen auf Russland hin.Quelle: dpa
Wenige Tage vor den Sabotage-Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines haben einem Bericht zufolge russische Militärschiffe mutmaßlich an den Tatorten operiert. Der Schiffsverband verfügte über die notwendige Ausrüstung, um Sprengsätze anzubringen, wie das Nachrichtenportal "t-online" am Samstag unter Berufung auf Informationen aus Sicherheitskreisen und öffentlich einsehbare Daten berichtete.
Am 26. September hatten Explosionen die deutsch-russischen Gaspipelines am Grund der Ostsee beschädigt. Satellitenbilder belegen laut "t-online", dass in der Nacht zum 21. September mindestens drei verdächtige Schiffe Russlands Flottenstützpunkt in Kaliningrad verließen.

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Schiffe verfügen über Mini-U-Boot und Lastkräne

Die "SS-750" verfügt über ein Mini-U-Boot mit Greifarmen, die Schlepper "SB-123" und "Alexander Frolow" sind mit Lastkränen ausgestattet. Auf ihrem Weg Richtung Tatort sandten die beiden Schlepper am Nachmittag des 21. September demnach einmalig Positionsdaten.
Drei weitere Schiffe der russischen Marine könnten den Einsatz begleitet und militärisch abgeschirmt haben. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Korvette "Soobrazitelny" und die Fregatte "Yaroslav Mudry" hätten zu Übungszwecken einen Schiffskonvoi eskortiert.

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Sprengstoffreste wurden nachgewiesen

Insgesamt vier Explosionen hatten im September in den Wirtschaftszonen Schwedens und Dänemarks in der Ostsee mehrere Lecks in die Nordstream-Pipelines gerissen, die für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebaut worden waren.
Die Pipelines waren zum Zeitpunkt der Explosionen nicht in Betrieb, enthielten aber Gas. Nach Angaben Schwedens steckt Sabotage hinter dem Vorfall. Demnach wurden Sprengstoffreste nachgewiesen.

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Experten halten Segeljacht-Theorie für wenig plausibel

Die wichtigsten Fragen bleiben weiter offen: Wer für den Sabotage-Akt verantwortlich ist, ist immer noch nicht geklärt. Zuletzt hatte es Hinweise darauf gegeben, dass eine pro-ukrainische Gruppierung von einem Boot aus Sprengsätze an den Pipelines befestigt und diese zur Explosion gebracht haben könnte.
Mehreren Medienberichten zufolge war das Boot von einer Firma mit Sitz in Polen angemietet worden, die sich im Besitz von zwei Ukrainern befindet. In dem Boot seien später Sprengstoffspuren gefunden worden. Experten halten die Theorie, dass die Anschläge mithilfe einer Segeljacht verübt wurden, nach Recherchen von ZDF Frontal allerdings für wenig plausibel. Es könnte sich auch um extra gelegte Spueren halten, also um eine "Operation unter falscher Flagge", die die wahren Drahtzieher verschleiern sollen. 
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Quelle: AFP

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