: Prigoschin: "Chaos" in Russlands Armeeführung

03.06.2023 | 13:20 Uhr
Der Wagner-Chef hat angesichts der Angriffe auf die russische Grenzregion Belgorod Russlands Militärspitze scharf kritisiert. Zur Not würden seine Truppen selbst Ordnung schaffen.
Wagner-Chef Prigoschin macht Moskau erneut Vorwürfe. (Archivbild)Quelle: imago
Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat dem Verteidigungsministerium in Moskau angesichts des Dauerfeuers von ukrainischer Seite in der Grenzregion Belgorod Versagen vorgeworfen. Prigoschin sagte auch mit Blick auf die verfahrene Situation in Russlands Krieg in der Ukraine:
Das Ministerium ist nicht in der Lage, etwas zu tun. In dem Ministerium herrscht Chaos.
Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Privatarmee Wagner
Der 62-Jährige ist Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin. Er kündigte an, selbst mit seinen Wagner-Truppen in der seit Tagen beschossenen Region einzumarschieren, wenn das russische Militär dort nicht "schnellstens" Ordnung schaffe.
Die Region und die Stadt Belgorod liegen an der Grenze zur Ukraine.Quelle: ZDF

Prigoschin fordert Munition von Russland für Einsatz im Belgorod

"Es läuft dort schon eine Eroberung des Gebiets", sagte Prigoschin. "Es sterben friedliche Menschen." Die Bevölkerung brauche Schutz. "Wir werden nicht auf eine Einladung warten."
Allerdings müsse das russische Militär Munition bereitstellen. "Sonst sitzen wir, wie es heißt, mit dem nackten Arsch auf dem Frost."

Zu den Kämpfen in der russischen Grenzregion Belgorod gibt es widersprüchliche Meldungen. Die Behörden behaupten, die Angriffe seien vorbei. Rebellenvertreter weisen das zurück.

24.05.2023 | 00:18 min

Zwei Menschen in Belgorod laut Russland getötet

Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, meldete am Samstag massiven Beschuss auch mit Artillerie von ukrainischer Seite. Zwei Menschen wurden nach Behördenangaben getötet und sechs weitere verletzt.
Nahe der Grenzstadt Waluiki seien in einem Dorf schwere Geschosse auf einem Privatgrundstück eingeschlagen, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Freitagabend mit. Unter den Verletzten seien zwei Kinder. Er veröffentlichte zudem ein Foto von einem brennenden Grundstück. Gladkow sprach von einer unsicheren Lage in der Region durch den seit Tagen andauernden Beschuss. Die Angaben beider Kriegsparteien sind in der Regel kaum zu überprüfen.

Grenzstadt Schebekino unter schwerem Beschuss

Besonders betroffen von dem Artilleriefeuer war die Grenzstadt Schebekino, aus der viele Menschen flohen. Es sei weiter nicht sicher, dorthin zurückzukehren, sagte Gladkow. Die Region steht besonders seit Montag vergangener Woche schwer unter Beschuss.
Das russische Verteidigungsministerium hatte mitgeteilt, dort seien bereits mehr als 120 ukrainische "Terroristen" und "Saboteure" getötet worden. Die Ukraine hat eine direkte Verantwortung für die Angriffe zurückgewiesen. Russland greift das Nachbarland auch von Belgorod aus seit mehr als 15 Monaten an.
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Quelle: dpa

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