: Wieler wechselt ins Hasso-Plattner-Institut

31.01.2023 | 09:43 Uhr
Lothar Wieler will das Robert-Koch-Institut verlassen - das hatte er bereits angekündigt. Nun ist bekannt, wohin der RKI-Chef wechselt: Er wird Sprecher am Hasso-Plattner-Institut.
Der Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, wechselt zum Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam. (Archivbild)Quelle: dpa
Der bisherige Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, wird zum 1. April ans Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam wechseln. Er wird dort Sprecher des neuen Clusters Digital Health, in dem es um die Digitalisierung von Medizin und Gesundheitswesen geht, wie das HPI und die Hasso-Plattner-Stiftung mitteilten.

HPI will Zentrum für Digitale Gesundheit ausbauen

Das HPI betonte, Wieler sei ein weltweit anerkannter Wissenschaftler auf den Gebieten der Mikrobiologie und Infektionsmedizin sowie Experte für Public Health. Als RKI-Präsident habe er sich konsequent für eine datengestützte Wissenschaft eingesetzt und die digitale Transformation des Instituts beschleunigt umgesetzt.

Das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam wurde von dem Mitbegründer des Softwarekonzerns SAP, Hasso Plattner, aus der Taufe gehoben. Begonnen hat der Lehrbetrieb im Wintersemester 1999/2000. Die Studierenden lernen dort komplexe Systeme der Informationstechnologie und Softwareprodukte zu verstehen, zu entwickeln und anzuwenden. Zum Studienangebot des HPI zählen Studiengänge wie Digital Health, Data Engineering und Cybersecurity sowie ein Zusatzstudium in der Innovationsmethode Design Thinking. Die Ausbildung am HPI gilt als besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatikstudium.

Eigenen Angaben zufolge ist die Einrichtung in Deutschland das einzig vollständig privat finanzierte Universitätsinstitut. Es ist an die Universität Potsdam angegliedert. Trägerin des Instituts ist die gemeinnützige Hasso-Plattner-Stiftung für Softwaresystemtechnik. Plattner selbst ist nicht nur Stifter, sondern leitet auch das Fachgebiet "Enterprise Platform and Integration Concepts" am HPI.

Quelle: mit Material von dpa/ZDF

Das HPI hat nach eigenen Angaben 2017 mit dem Aufbau eines Zentrums für Digitale Gesundheit (Digital Health) begonnen, um Forschung und Lehre zu bündeln sowie interdisziplinäre Forschung von Medizin und IT zu ermöglichen.
Durch die Corona-Pandemie sei die grundlegende Bedeutung dieser Arbeiten noch sichtbarer geworden, hieß es. Deshalb werde der Bereich nun weiter ausgebaut.

Wieler: Corona wird nicht letzte Pandemie gewesen sein

Nach acht Jahren an der Spitze des RKI freue er sich auf die Möglichkeit, seine Erfahrungen aus dem Public Health Sektor und der Bekämpfung von Pandemien nun im HPI einzubringen, erklärte Wieler laut Mitteilung.
Die Corona-Pandemie werde nicht die letzte gewesen sein, "aber wir können uns besser auf die nächste vorbereiten, indem wir jetzt die richtigen Schlüsse ziehen und in die Forschung investieren", so Wieler.
Wieler hatte vor drei Wochen angekündigt, das RKI auf eigenen Wunsch zum 1. April zu verlassen, um sich "neuen Aufgaben in Forschung und Lehre" widmen zu können.

Seit 2015 an der Spitze des RKI

Wieler hatte seine wissenschaftliche Karriere als Spezialist für Tierseuchen begonnen. Er stand seit 2015 an der Spitze des RKI. Vor allem mit der vor knapp drei Jahren auch in Deutschland angekommenen Corona-Pandemie wurde der zuvor eher in Fachkreisen bekannte Experte zu einem der wichtigsten Ratgeber der Politik in Gesundheitsfragen in Deutschland.
Zugleich wurde er durch seine Pressekonferenzen zu einem zentralen Akteur bei der Informationsvermittlung über die Pandemie. Zuletzt trat der 61-Jährige seltener öffentlich in Erscheinung.
Quelle: dpa, AFP

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