: Russland ordnet Rückzug aus Cherson an
09.11.2022 | 15:57 Uhr
Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven ziehen sich Russlands Truppen aus Cherson zurück. Es sei unmöglich, das Gebiet noch zu versorgen, so die russische Seite.Beginnen Sie mit dem Abzug der Soldaten.
General Sergej Surowikin erklärte ergänzend, beabsichtigt sei, dass die Streitkräfte sich auf das Halten des Ostufers des Flusses konzentrieren sollten. Es bestehe die Gefahr, dass das Gebiet am Westufer überschwemmt werde und die russischen Truppen dort eingekesselt würden.
Wir werden die Leben unserer Soldaten und die Kampfkraft unserer Einheiten sichern.
Bislang hätten rund 115.000 Menschen die Region bereits verlassen. Es sei unmöglich, die Stadt Cherson noch zu versorgen.
Gegenoffensive auf Cherson seit Wochen
Die teilweise von Russland besetzte Region Cherson ist seit Wochen Ziel einer umfassenden ukrainischen Gegenoffensive.
Russland hatte das Gebiet in den ersten Kriegswochen weitgehend besetzt und im September - ebenso wie die Regionen Saporischschja, Luhansk und Donezk - völkerrechtswidrig annektiert. Ungeachtet dessen kündigte die Ukraine immer wieder an, Stadt und Gebiet Cherson auch mithilfe westlicher Waffen befreien zu wollen.
Heftige Kämpfe und große Zerstörung
In den vergangenen Wochen gab es andauernde heftige Kämpfe. Mehrfach berichteten die Ukrainer von großen Zerstörungen und hohen Verlusten auf russischer Seite. Unabhängig konnte das oft zwar nicht überprüft werden. Zuletzt rechneten aber auch russische Militärblogger mit einem baldigen Rückzug der eigenen Truppen aus der Stadt Cherson.
Auch Kommandeur Surowikin kündigte bereits im Oktober "schwierige Entscheidungen" in Cherson an, was von Beobachtern als Indiz für einen geplanten Abzug gedeutet wurde. Zudem brachten die russischen Besatzer eigenen Angaben zufolge Zehntausende Zivilisten aus der Stadt Cherson weg. Die Ukraine sprach von einer "Deportation" der Menschen.
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Quelle: Reuters, AFP, dpa