: Trauer um SPD-Politiker Jens Bullerjahn

27.11.2022 | 12:21 Uhr
Der SPD-Politiker und Ex-Finanzminister von Sachsen-Anhalt, Jens Bullerjahn, ist gestorben. Sein Tod löste weit über seine Partei hinaus Trauer und Betroffenheit aus.
Prägte maßgeblich Politik in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus: Jens BullerjahnQuelle: dpa
Wie die SPD per Twitter mitteilte, starb der frühere stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Jens Bullerjahn am Samstag im Alter von 60 Jahren. Der Tod des früheren Finanzministers von Sachsen-Anhalt löste am Wochenende weit über seine Partei und die Grenzen seines Heimatlandes hinaus Trauer und Betroffenheit aus. Bullerjahn litt nach eigenen Angaben vom Frühjahr an der Nervenkrankheit ALS.

Haseloff: "Land entscheidend geprägt"

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) würdigte seinen früheren Kabinettskollegen als einen Politiker, "der dieses Land entscheidend geprägt hat". Nach der Wiedergründung Sachsen-Anhalts sei er bereit gewesen, politische Verantwortung zu übernehmen: "Dieser Aufgabe hat er sich mit Hingabe und ganzer Kraft gewidmet", teilte Haseloff in Magdeburg mit.
Seinem Wirken als Finanzminister sei es vor allem zu verdanken gewesen, dass die Landesfinanzen saniert werden konnten.
Ich habe die Zusammenarbeit mit ihm sehr geschätzt und ihn als ebenso durchsetzungsstarken wie kollegialen Politiker erlebt, für den das Wohl Sachsen-Anhalts über parteipolitischen Interessen stand.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff

Parteiübergreifende Trauer um Bullerjahn

Die SPD Sachsen-Anhalt sprach auf Twitter vom Verlust eines "profilierten Politikers und Freundes mit wachem Geist und Engagementfreude für Sachsen-Anhalt". Auch die sachsen-anhaltische SPD-Landtagsfraktion trauerte um ihren langjährigen Vorsitzenden.
Tweet der SPD Sachsen-Anhalt
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) schrieb auf Twitter am Sonntag, dass Bullerjahn viel zu früh gestorben sei. Der Sachsen-Anhalter habe die Politik seines Heimatlandes seit 1990 mitgeprägt.
Tweet von Arbeitsminister Hubertus Heil
Die Fraktionschefin der Grünen im Magdeburger Landtag, Cornelia Lüddemann, schrieb auf Twitter: "Mit Jens Bullerjahn verliert Sachsen-Anhalt einen streitbaren Geist, im besten Sinne des Wortes."
Cornelia Lüddemann auf Twitter
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) zeigte sich "unendlich traurig", wie er auf Twitter schrieb.
Tweet von Bodo Ramelow
Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) zeigte sich betroffen über den Verlust eines "guten Freundes und langjährigen Weggefährten". Er schrieb auf Twitter.
Mit seinem Tod verliert die Bundesrepublik einen großen Sozialdemokraten, der sich über viele Jahrzehnte hinweg als Türöffner und Kämpfer für ostdeutsche Interessen auszeichnete.
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig

Sohn eines Bergmannes, Arbeit im Kupferkombinat

Bullerjahn wurde am 15. Juli 1962 als Sohn eines Bergmannes und einer Sekretärin in Halle an der Saale geboren. Er wuchs in der Nähe von Bernburg auf. Nach Schule, Ausbildung zum Elektromonteur und Wehrdienst studierte er in Magdeburg und arbeitete später im Kupferkombinat in Mansfeld.
Im Wendejahr 1989 trat Bullerjahn der Sozialdemokratischen Partei der DDR (SDP) bei. Von 2006 bis 2016 war er Finanzminister von Sachsen-Anhalt und von 2006 bis 2007 stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD.
E wurde für seine Verdienste um den Aufbau Sachsen-Anhalts und die Stabilisierung der Landesfinanzen mit dem Landesverdienstorden geehrt, der höchsten staatlichen Auszeichnung Sachsen-Anhalts.
Quelle: epd

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