: Selenskyj an Front: "Es ist schmerzhaft"

23.03.2023 | 05:01 Uhr
Der ukrainische Präsident besucht seine Soldaten an der Ostfront der Ukraine, macht ihnen Mut und verteilt Orden. Wolodymyr Selenskyj spüre Schmerz, aber auch Hoffnung.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beim Besuch an der FrontQuelle: Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/dpa
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem Besuch der Frontgebiete im Osten des Landes von großem Leid, aber auch von Hoffnung, gesprochen. Er hatte die Region um das umkämpfte Bachmut und die Großstadt Charkiw besucht, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Selenskyj nach Frontbesuch: Hoffnung ist zu spüren

An diesem Donnerstag soll Selenskyj per Video zu einem EU-Gipfel, bei dem auch über den Ukraine-Krieg beraten wird, zugeschaltet werden.
Es ist schmerzhaft, die Städte im Donbass zu sehen, über die Russland schreckliches Leid und Ruinen gebracht hat.
Wolodymyr Selenskyj
Das sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner abendlichen Videoansprache. Dort gebe es "stündliche Luftangriffssirenen, ständige Bedrohung durch Beschuss, eine ständige Bedrohung des Lebens".

Ukraine kündigt Antwort auf Angriffe mit Kampfdrohnen an

Doch trotz der schweren Zerstörungen und des Leids gebe es in diesen Gebieten Hoffnung. "Man kann sie spüren", sagte Selenskyj. "Wir werden alles tun, damit die blauen und gelben Farben ihre Befreiungsbewegung fortsetzen und das normale Leben in unser ganzes Land zurückkehren kann, von Donezk bis zur Grenze", sagte er weiter unter Anspielung auf die Farben der ukrainischen Flagge.
Zugleich kündigte Selenskyj eine Antwort Kiews auf die jüngsten Angriffe Russlands auf ukrainische Städte mit Kampfdrohnen an. "Wir werden definitiv auf jeden Angriff der Besatzer auf unsere Städte reagieren", sagte Selenskyj. "
Auf alle russischen Angriffe werden wir militärisch, politisch und rechtlich reagieren.
Wolodymyr Selenskyj

Selenskyj besucht und ehrt "Helden-Stadt" Charkiw

Bei russischen Angriffen in diversen Teilen der Ukraine wurden am Mittwoch nach Angaben aus Kiew mindestens 14 Menschen getötet. Der Pressedienst der ukrainischen Armee berichtete zudem von 24 Verletzten.
Selenskyj besuchte am Mittwoch die Großstadt Charkiw im Nordosten des Landes und überreichte Bürgermeister Ihor Terechow die Insignien einer "Helden-Stadt der Ukraine". Mit der Ehrung würdigte Selenskyj den Widerstand der Bewohner gegen russische Angriffe im Vorjahr.
"Charkiw ist eine echte Helden-Stadt", sagte Selenskyj nach Angaben der Nachrichtenagentur Unian. "Dank der Bürger verteidigt diese schöne Stadt zusammen mit anderen Städten unsere Unabhängigkeit."

Charkiw eine Art Wellenbrecher gegen russischen Angriffe

Charkiw hatte gewissermaßen als Wellenbrecher die russischen Angriffe im äußersten Osten der Ukraine in für beide Seiten verlustreichen Kämpfen gestoppt. Im Mai wurden die russischen Verbände bei einer ukrainischen Gegenoffensive aus der unmittelbaren Nähe der Stadt verdrängt. Während seines Besuchs verlieh Selenskyj eine Reihe von Orden an die Verteidiger der zweitgrößten Stadt der Ukraine. Wenige Stunden zuvor hatte der ukrainische Staatschef in der Nähe der schwer umkämpften Stadt Bachmut Orden an die dortigen Verteidiger verteilt.
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