: Selenskyj wirft Russland "Minen-Terror" vor

09.12.2022 | 11:25 Uhr
Der ukrainische Präsident Selenskyj wirft Russland vor, möglichst viele Minen in der Ukraine zu hinterlassen. Dieser "Minen-Terror" werde Teil einer Anklage gegen Moskau sein.
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland eine massive Verminung ehemals besetzter Gebiete in der Ukraine vorgeworfen. In seiner täglichen Videobotschaft sagt er am Donnerstagabend:
Die Terroristen versuchen absichtlich, so viele tödliche Fallen wie möglich zu hinterlassen.
Präsident Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj beschuldigte die russischen Streitkräfte, "vergrabene Landminen, Stolperdrahte, verminte in Gebäude, Autos und Infrastruktur" zurückzulassen.

Mehr als 170.000 Quadratkilometer vermint

Insgesamt seien dadurch in der Ukraine mehr als 170.000 Quadratkilometer zu "gefährlichem Territorium" geworden. "Der Minen-Terror wird einer der Anklagepunkte gegen Russland sein", kündigte der Präsident an.
"Das ist vielleicht noch schlimmer und hinterhältiger als Raketenterror", sagte Selenskyj in der Ansprache, in der er vier Polizisten gedachte, die durch Landminen im Gebiet um Cherson getötet wurden.

Sie sehen harmlos aus und sind doch eine Gefahr - nicht explodierte Minen und Sprengfallen. Junge Ukrainerinnen säubern wichtige Infrastruktur-Punkte von Kampfmittelrückständen.

27.10.2022 | 02:15 min

Bericht bestätigt Hinweise auf Absicht

Laut einem Mitte November veröffentlichten Bericht des Landminen-Monitors wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahres in der Ukraine 277 Zivilisten durch Minen und explosive Munitionsrückstände getötet.
Russland habe seit seinem Einmarsch in die Ukraine Ende Februar mindestens sieben Arten von Landminen eingesetzt, hieß es in dem Bericht. Es gebe mittlerweile auch bestätigte Hinweise darauf, dass russische Truppen vor ihrem Rückzug Sprengfallen und Sprengsätze in der Ukraine gelegt hätten.
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Quelle: Reuters, AFP

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