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: So verläuft Selenskyjs Besuch in den USA

21.12.2022 | 20:16 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist im Weißen Haus eingetroffen. Bei seinem Besuch wird es viel um Waffenlieferungen gehen. Ein Überblick, was noch geplant ist.
Selenskyj und Biden zogen sich zu Gesprächen im Weißen Haus zurück.Quelle: dpa

Was macht der ukrainische Präsident in den USA?

Am Abend hat sich Selenskyj mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus getroffen. Bei der Ankunft legte Biden Selenskyj demonstrativ die Hand auf die Schulter und zeigte Geschlossenheit. Sie begrüßten sich mit Handschlag. Die beiden Präsidenten zogen sich dann zu Gesprächen zurück.
Biden sicherte der Ukraine weitere Unterstützung zu:
Wir werden weiterhin die Fähigkeit der Ukraine stärken, sich selbst zu verteidigen, insbesondere die Luftverteidigung, und deshalb werden wir der Ukraine Patriot-Raketenbatterien bereitstellen.
Joe Biden, US-Präsident
Seine Botschaft an den Gast: "Präsident Selenskyj, die Vereinigten Staaten stehen hinter den tapferen Menschen in der Ukraine." Der 44-Jährige bedankte sich "aus ganzem Herzen" für die Unterstützung der USA. Die Ukraine sei auf dem Schlachtfeld in einer guten Situation "wegen Ihrer Unterstützung".
Auf seinem offiziellen Instagram-Account postete Selenskyj nach seiner Landung: "Ich bin heute in Washington, um dem amerikanischen Volk, dem Präsidenten und dem Kongress für ihre dringend benötigte Unterstützung zu danken."
Selenskyj auf Instagram zu seiner Reise in die USA
Er wolle mit dem Treffen die Zusammenarbeit fortsetzen, um der Ukraine den Sieg näher zu bringen. "Nächstes Jahr müssen wir unserem ganzen Land, unserem ganzen Volk, die ukrainische Flagge und die Freiheit zurückgeben", schrieb er.
Im Anschluss an das Präsidenten-Treffen sind eine Pressekonferenz und ein Auftritt vor dem Kongress geplant. Anschließend wird Selenskyj dem Weißen Haus zufolge die Heimreise antreten.

Warum ist Selenskyj in den USA?

Das wichtigste Thema für Selenskyj sind weitere Waffenlieferungen. Ziel sei eine Stärkung der Stabilität und Verteidigungsfähigkeit seines Landes, schrieb er am Mittwochmorgen auf Twitter.
Selenskyj kündigte seinen USA-Besuch auf Twitter an
Biden verkündete im Vorfeld des Besuchs, dass die USA der Ukraine das Patriot-Flugabwehrsystem liefern. Es könnte Experten zufolge die militärische Lage entscheidend verändern, weil es Flugzeuge, Marschflugkörper, Drohnen oder Raketen auch in größerer Entfernung abwehren kann.

Wieso ist Selenskyj vor Ort und bespricht das nicht telefonisch?

ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen in Washington sagte, die US-Regierung wolle klarmachen, dass die USA sehr eng an der Seite der Ukraine stehen. Die Reise sei durchaus "gefährlich", schätzte Theveßen weiter ein.
Außerdem seien die USA aus ukrainischer Perspektive eine der wichtigsten Unterstützerinnen bei der militärischen Hilfe, erklärt ZDF-Reporterin Anne Brühl in der Ukraine. "Diese erste Auslandsreise des Präsidenten ist sicherlich aber auch nochmal ein anderes Signal an seine Leute, denn offenbar hält Selenskyj die Situation hier in der Ukraine ja für so stabil, dass er es wagen kann, diese Reise überhaupt anzutreten", schätzt Brühl.
Seit Kriegsbeginn am 24. Februar hat Selenskyj sein Land nicht verlassen. Er nahm per Videokonferenz an vielen Treffen teil, wie beispielsweise bei den G7 oder den UN. Im Gegensatz zu Putin reiste Selenskyj aber mehrfach an die Front.

Wie reagiert Russland?

Verschiedene russische Politiker drohten der Ukraine und dem Westen. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, weitere Waffenlieferungen würden den Konflikt verschärfen und verhießen nichts Gutes für die Ukraine.
Verteidigungsminister Sergej Schoigu kündigte an, die russische Armee auf 1,5 Millionen Soldaten zu verstärken. Die Mannschaftsstärke der Streitkräfte solle um etwa 50 Prozent gesteigert werden. Zu den künftig 1,5 Millionen Soldaten sollten 695.000 freiwillige Berufssoldaten gehören.
Kremlchef Wladimir Putin versicherte, Russland werde seine militärischen Ziele in der Ukraine erreichen.
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Quelle: dpa, AP

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