: Habeck: Zulassen, dass Menschen "nein" sagen

18.04.2022 | 03:47 Uhr
Nach dem Rücktritt von Familienministerin Spiegel hat Vizekanzler Habeck für einen neuen Umgang mit der Doppelbelastung von Beruf und Familie geworben.
Habeck will die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht absolut sehen. Quelle: dpa
Nach dem Rücktritt von Familienministerin Anne Spiegel hat Wirtschaftsminister Robert Habeck (beide Grüne) für einen neuen Umgang mit der Doppelbelastung von Beruf und Familie geworben.
"Ich frage mich, ob der Absolutheitsanspruch der dauernden Vereinbarkeit von Familie und Beruf in bestimmten Situationen wirklich immer erfüllbar ist", sagte der Vizekanzler den Zeitungen der "Funke-Mediengruppe".

Habeck: "Aufhören sich zu überfordern"

"Wenn wir das zumindest mal aussprechen, hören wir vielleicht auf, uns zu überfordern." Habeck betonte:
Ich glaube, dass man auch mal zulassen muss, dass Menschen auch mal nein sagen, ohne als unerfolgreich zu gelten, ohne immer unter dem Druck zu stehen, dass sie beweisen müssen, dass alles einfach so picobello nebeneinander hergeht.
Robert Habeck, Bundeswirtschaftsmnister
Wer Ministerin und Minister sei, müsse "Verantwortung suchen und wahrnehmen - gerade in Krisen", sagte der Vizekanzler mit Blick auf die zurückgetretene Familienministerin.

Spiegel-Rücktritt nach Flutkatastrophe

"Und man muss sich nach Krisen zu der Verantwortung bekennen." Dies habe Spiegel "mit ihrem Rücktritt getan". Spiegel hatte vor einer Woche wegen eines umstrittenen Familienurlaubs im vergangenen Jahr kurz nach der Flutkatastrophe im Ahrtal ihren Rücktritt erklärt. Sie war damals rheinland-pfälzische Umweltministerin.
Quelle: AFP, dpa, KNA

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