: UN stellen Hunger-Hilfen im Sudan ein

16.04.2023 | 15:58 Uhr
Weil mehrere Mitarbeiter im Zuge des Machtkampfs im Sudan getötet worden sind, hat das UN-Welternährungsprogramm seine Hilfe im Land eingestellt. Millionen sind davon betroffen.
Das UN-Welternährungsprogramm hat laut eigenen Angaben bisher Millionen Menschen im Sudan mit Hunger-Hilfen erreicht. (Archivbild)Quelle: dpa
Nach dem Tod von drei Mitarbeitern im Zuge des Machtkampfs im Sudan hat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) seine Hilfsmaßnahmen in dem nordostafrikanischen Krisenland eingestellt. Das teilte das WFP am Sonntag mit.
Die drei Mitarbeiter seien am Samstag bei Auseinandersetzungen zwischen der Armee und Paramilitärs getötet worden, zwei weitere seien verletzt. Die Mitarbeiter hätten Menschen in der Ortschaft Kabkabiya in Nord-Darfur mit Hilfsgütern versorgt, sagte WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain. Sie forderte "sofortige Schritte", um die Sicherheit weiterer WFP-Mitarbeiter im Sudan zu gewährleisten.

Durch den Machtkampf zwischen einer paramilitärischen Gruppe und der sudanesischen Armee sind heftige Gefechte ausgebrochen. Mehr als 50 Menschen wurden getötet, Hunderte verletzt.

16.04.2023 | 00:22 min

Millionen Menschen im Sudan von Hunger bedroht

Vom Ende der Hilfsmaßnahmen des WFP sind mehr als neun Millionen Menschen betroffen. So viele Hungernde hat das Welternährungsprogramm laut eigenen Angaben zuletzt im Land erreicht.
Aufgrund von Konflikten, Klimaschocks, Wirtschaftskrisen und schlechten Ernten hungern im Sudan demnach mehr als 15 Millionen Menschen - und damit jeder dritte Einwohner.

Putschversuch im Sudan

Ein Konflikt zwischen Sudans Machthaber General Abdel Fattah al-Burhan und seinem Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, der Anführer der einflussreichen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF) ist, war am Samstag binnen weniger Stunden eskaliert.
Beide Seiten liefern sich seitdem heftige Kämpfe in zahlreichen Teilen des Landes, ohne Rücksicht auf Zivilisten. Einer sudanesischen Ärzte-Organisation zufolge gibt es Dutzende zivile Todesopfer.
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Quelle: dpa

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