: Erdogan beschimpft Oppositionsführer

07.05.2023 | 18:05 Uhr
Die Stimmung ist aufgeheizt: Eine Woche vor der Wahl hat Präsident Erdogan hart gegen seinen Herausforderer Kilicdaroglu geschossen. Ein Oppositioneller wurde mit Steinen beworfen.
Hunderttausende Unterstützer des türkischen Präsidenten Erdogan haben sich in Istanbul bei einer Wahlkampfveranstaltung versammelt.Quelle: epa/ Turkish Presidential Office Hand
Der Ton ist rau im türkischen Wahlkampf. Eine Woche vor richtungsweisenden Wahlen in der Türkei haben Regierung und Opposition ihre Anhänger bei Großveranstaltungen in Istanbul auf die Abstimmung eingeschworen. Und Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan kämpft mit allen Mitteln.
Er beschimpfte seinen Herausforderer Kemal Kilicdaroglu am Sonntag vor Hunderttausenden Anhängern in Istanbul. Sein Gegner könne so viel trinken wie er wolle, das Volk werde das Land nicht einem "Säufer und Betrunkenen" überlassen, so Erdogan.

Wird Amtsinhaber Erdogan nach einem Wahlsieg seine Autokratie weiter festigen oder können die Wirtschaftskrise und die Folgen des verheerenden Erdbebens ihn sein Amt kosten?

03.05.2023 | 03:01 min

Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Wahl in der Türkei

Bei der Parlaments- und Präsidentenwahl am 14. Mai zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf Rennen ab. Oppositionsführer Kilicdaroglu will mit seinem Sechs-Parteien-Bündnis unterschiedlicher Lager Erdogan stürzen, dessen Präsidialsystem wieder abschaffen und wieder in eine parlamentarische Demokratie überführen.
Wie Erdogans Präsidialsystem funktioniert:

05.05.2023 | 01:49 min

Präsidialsystem 2018 in der Türkei eingeführt

Seit der Einführung dieses Systems 2018 hat Erdogan so viel Macht wie noch nie. Kritiker fürchten auch deswegen, dass das Land mit rund 85 Millionen Einwohnern vollends in die Autokratie abgleiten könnte, sollte Erdogan erneut gewinnen.
Oppositionsführer Kilicdaroglu rief am Samstag im Istanbuler Stadtteil Maltepe seine Zuhörer dazu auf, "eine autokratische Führung mit demokratischen Mitteln auszuwechseln". Im Falle eines Wahlsiegs wolle der die Beziehungen der Türkei zu Deutschland verbessern.

Vor der Türkei-Wahl deutet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen an. Das Sechs-Parteien-Bündnis um Herausforderer Kilicdaroglu verspricht, Demokratie und Meinungsfreiheit zurückzubringen.

07.05.2023 | 02:39 min

Wirtschaftskrise und Erdbeben bestimmen den Wahlkampf

Erdogan, der zwischenzeitlich krankheitsbedingt eine Wahlkampfpause einlegen musste, geht den Oppositionsblock und Teile der Gesellschaft immer wieder mit scharfer Rhetorik an. Er äußerte sich etwa wiederholt LGBT-feindlich und machte Teilen der Opposition den Vorwurf, sich für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen und Transmenschen auszusprechen.
Der Wahlkampf steht im Zeichen einer Wirtschaftskrise und der schweren Erdbeben im Februar mit Zehntausenden Toten in der Südosttürkei.

Bei der Wahl in der Türkei werde neben dem Präsidenten auch das Parlament neu gewählt, betont Cem Özdemir. "So nah an dem Sieg" sei die Opposition "schon lange nicht mehr" gewesen.

07.05.2023 | 05:13 min

Mit Steinen beworfen: Oppositionspolitiker bricht Auftritt ab

Der oppositionelle Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu brach unterdessen einen Auftritt in der Erdogan-Hochburg Erzurum ab. Er sei mit Steinen beworfen worden, dabei seien alle Scheiben des Wahlkampfbusses zerbrochen, teilte ein Mitarbeiter mit. "Wir mussten das Gebiet zur Sicherheit unserer Bürger verlassen."
Imamoglu von der größten Oppositionspartei CHP soll im Falle eines Wahlsieges Vizepräsident werden. Zuvor hatte die Opposition bemängelt, dass Behörden versucht hätten, den Auftritt zu verhindern.

Der türkische Präsident Erdogan steht wieder auf der Bühne. Am 14. Mai wird in der Türkei ein neuer Präsident gewählt und Erdogan muss um seine Wiederwahl fürchten.

30.04.2023 | 01:53 min

Außenminister: Auch eine Wahlniederlage werde man akzeptieren

Kilicdaroglu kritisierte Äußerungen von Regierungspolitikern, die einen Wahlsieg der Opposition mit einem Putsch gleichsetzten. "Das zeigt, dass sie nicht an Demokratie glauben", sagte er.
Was sie auch tun, die Stimmen des Volkes sind wertvoll und das müssen sie akzeptieren.
Kemal Kilicdaroglu, Gegenkandidat von Präsident Erdogan
Außenminister Mevlüt Cavusoglu wies dagegen Bedenken zurück, dass seine Regierung eine Wahlniederlage nicht einräumen werde. Man akzeptiere, was auch immer das Volk entscheide, sagte Cavusoglu dem Sender Habertürk.
Quelle: dpa

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