: "Ja" zu Weikert und "Ja" zu Olympia-Plänen

03.12.2022 | 14:58 Uhr
Thomas Weikert ist im Amt des DOSB-Präsidenten bestätigt worden. Zudem sprach sich die Mitgliederversammlung einstimmig für die neue Olympia-Strategie des DOSB aus.
Weiter mit Weikert und ein lautes "Ja" zu den Olympia-Plänen: Die Mitglieder des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) haben Thomas Weikert für vier weitere Jahre im Amt des Präsidenten bestätigt. Weikert wurde mit den Stimmen von 434 der 438 Delegierten in Baden-Baden wiedergewählt, er war der einzige Kandidat.

Nachfolger von Alfons Hörmann

Weikert hatte im Dezember 2021 bei vorgezogenen Neuwahlen die Nachfolge von Alfons Hörmann angetreten. Dieser hatte im Zuge einer Führungskrise im Dachverband des deutschen Sports nicht mehr kandidiert.
Unter Weikerts Führung soll der Traum von Olympischen Spielen in Deutschland Realität werden. Einstimmig gaben die Mitglieder das "Go" für eine "Strategie für eine mögliche Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele".
Unterstützung kam von der Politik. "Wir als Bund begrüßen und unterstützen das ausdrücklich", sagte Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesinnenministerium (BMI), die Innenministerin Nancy Faeser (SPD) vertrat.

Sechs gescheiterte Bewerbungsversuche

Der DOSB soll nun im kommenden Jahr eine qualifizierte Grundsatzentscheidung vorbereiten, ob, für welches Jahr, mit welchen Städten und unter welchen Bedingungen sich Deutschland für Olympische Spiele bewirbt.
In den vergangenen drei Jahrzehnten waren sechs Bewerbungsversuche erfolglos geblieben, einige waren am Bürgerwillen gescheitert.

Neues Bewerbungskonzept

Anders als bei anderen Versuchen sollen sich nicht mehr Städte selbst als Austragungsorte bewerben. Vielmehr will der DOSB ausloten, mit welchen Städten man sich am erfolgreichsten bewerben könnte.
Mit Vertretern aus Hamburg, München und Nordrhein-Westfalen (Rhein-Ruhr-Initiative) wurde bereits gesprochen, mit Berlin ist ein Gespräch vereinbart.
Ein zentrales Element einer Bewerbung soll die 100-prozentige Nutzung von vorhandenen Sportstätten sein. Kandidaturen wären für Winterspiele 2034 oder 2038 denkbar, für Sommerspiele in den Jahren 2036 oder 2040.

Großbaustelle Leistungssportreform

Das zweite Großprojekt seiner nun vierjährigen Amtszeit ist für Weikert eine Leistungssportreform, mit der ein weiteres Absacken vor allem auf Olympia-Level gestoppt werden soll. Seit 1992 in Barcelona und bis Tokio 2021 ist die Medaillenzahl von 82 auf 37 Edelplaketten gesunken.
Nach einem schon zusammen von BMI und DOSB entwickelten Großkonzept soll im nächsten Jahr der Feinschliff erfolgen. Greifen könnte diese Neustrukturierung nach Weikerts Vorstellungen bei den Sommerspielen 2028 in Los Angeles.

Gipfeltreffen am 13. Dezember

"Das sind Weichenstellungen für die Zukunft des Sports", meinte Weikert, der aber auch noch viele andere Themen wie die Stärkung und Anerkennung des Breitensports auf seiner Agenda hat: Ein Bewegungsgipfel am 13. Dezember in Berlin mit Ministern von acht Ministerien sowie zahlreichen Interessengruppen soll ein Signal zum Aufbruch geben.
Gelungen ist ihm bereits das Vorhaben, die menschenrechtliche Sorgfaltspflicht in der DOSB-Satzung zu verankern. Ein entsprechender Beschluss wurde bei der Mitgliederversammlung gefasst.

Menschenrechte in DOSB-Satzung verankert

In der Präambel bekennt sich der DOSB nun zur Achtung aller national und international anerkannten Menschenrechte. "Die kontroversen Diskussionen über die Fußball-WM zeigen, wie viel Handlungs- und Haltungsbedarf es noch gibt", mahnte Weikert.
Quelle: SID