: Hoffnungsträger für Liga und Nationalelf

von Andreas Morbach
17.01.2023 | 11:21 Uhr
Nach zehnmonatiger Verletzungspause steht Florian Wirtz vor seinem Pflichtspiel-Comeback für Leverkusen. Die Rückkehr des 19-Jährigen sehnt auch Bundestrainer Hansi Flick herbei.
Florian Wirtz im Februar 2022 gegen MainzQuelle: dpa
In der vergangenen Woche feierte Xabi Alonso ein kleines Jubiläum. Am 12. Januar machte der gebürtige Baske die ersten 100 Tage als Cheftrainer in Leverkusen voll – und nutzte die Gelegenheit auch für einen genüsslichen Blick in die Zukunft des Bayer-Ensembles.

Für Alonso ein "großartiger Winterzugang"

Ich glaube, wir haben sehr gute Zutaten, um mit diesem Projekt erfolgreich zu sein.
Xabi Alonso, Trainer Bayer Leverkusen
... erklärte Alonso in der Diktion eines experimentierfreudigen Kochs. Und mit in den Topf werfen kann er ab sofort eine entscheidende Ingredienz: die besonderen fußballerischen Fähigkeiten von Florian Wirtz.
Beim Bundesliga-Neustart der Werkself am Sonntag in Gladbach wird der 19 Jahre junge Ausnahmekönner, von Alonso als "großartiger Winterzugang" begrüßt, aller Voraussicht nach sein erstes Pflichtspiel seit zehn Monaten bestreiten. Ein Signal der Hoffnung nicht nur für die Leverkusener – sondern auch für Hansi Flick in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main.

Als Verbindungsspieler Gold wert

Der Bundestrainer war einer der ersten, der bei Wirtz anrief, nachdem der sich am 13. März im Ligaheimspiel gegen Köln das vordere Kreuzband im linken Knie gerissen hatte. Nun ist Bayers Jungstar zurück – ein Aspekt, den Flick mit in seinen jüngsten Erklärungsversuch zum frühen WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft einfließen ließ.
Flo hätten wir mit seiner Qualität gerne dabei gehabt, das weiß jeder.
Hansi Flick, Bundestrainer
Was in Katar nicht klappte, soll nun bei der Heim-EM im nächsten Jahr verwirklicht werden. Denn als Verbindungsspieler zwischen Mittelfeld und Angriff könnte Wirtz dann Gold wert sein.

Parallelen zu Messi und Argentinien

Xabi Alonso, als Spieler 2010 Weltmeister, sah beim Turnier am Persischen Golf Parallelen hinsichtlich der Rolle von Lionel Messi für das Spiel von Titelträger Argentinien – und Wirtz‘ außergewöhnlichen Veranlagungen. Auch wenn er es ausdrücklich ablehnt, Wirtz mit Messi zu vergleichen.

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Was der zweimalige Champions-League-Sieger aber sagen will, ist: Erst als das argentinische Nationalteam richtig funktioniert habe, sei auch Messi besser gewesen. Das sei "ein gutes Beispiel" für ein Wechselverhältnis, das ihm für 2023 auch in Leverkusen vorschwebe.

Richtiges Timing für speziellen Spieler

"Solchen speziellen Spielern wie Florian musst du die Möglichkeit geben, dass sie diese besonderen Dinge auf dem Platz tun können", nennt Alonso seinen ersten Grundsatzgedanken. Und der zweite, daraus folgende, lautet:
Wichtig ist das, was passiert, bevor er den Ball bekommt.
Xabi Alonso, Trainer Bayer Leverkusen
Entscheidend sei also, Wirtz auf den richtigen Positionen anzuspielen. Erst dadurch könnten dessen herausragende Fußballkünste voll zum Tragen kommen.

Mindestens bis 2024 in Leverkusen

Wie lange die Leverkusener den gebürtigen Pulheimer halten können, bleibt abzuwarten. Hans-Joachim Wirtz, Vater und Berater des frisch von seiner schweren Verletzung zurückgekehrten Supertalents, erklärte jedenfalls gerade, bis zur EM 2024 sei sein Sohn beim Werksklub bestens aufgehoben.
Bei der Generalprobe zum Ligastart ins neue Jahr versprühte aus Bayers Startelf allein Wirtz echte Finesse. Entsprechend bereitete er am Sonntag im Test gegen den dänischen Champions-League-Starter Kopenhagen den 1:0-Siegtreffer durch Amine Adli mit einem exzellenten Pass vor.

Wirtz' Entwicklung "fast schon atemberaubend"

Während der langen Reha-Pause verlängerte Florian Wirtz seinen Vertrag in Leverkusen um weitere zwölf Monate bis 2027. Die eigene Entwicklung in den zwei Jahren zuvor bezeichnete er dabei als "fast schon atemberaubend", lobte den entscheidenden Beitrag seiner Mitspieler und befand: "Es steckt eine Menge in uns und in diesem Verein."
Ein Satz ganz im Sinne von Zutaten-Freund Xabi Alonso.

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