: UEFA verlegt Finale nach Paris

25.02.2022 | 12:48 Uhr
Das Champions-League-Finale am 28. Mai soll nun im Pariser Stade de France stattfinden. Zuvor hatte die UEFA dem russischen St. Petersburg das Spiel entzogen.
Neuer Austragungsort des Champions-League-Finales: Stade de FranceQuelle: AP
Das CL-Finale soll nach Paris gehen: Das entschied das Exekutivkomitee des Kontinentalverbands am Freitag auf einer wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine einberufenen Sondersitzung. Neuer Austragungsort des Endspiels am 28. Mai ist das Stade de France in St. Denis. Erstmals seit 2006 findet das Finale der Königsklasse damit wieder in Frankreich statt. Vorher waren Austragungsorte in England im Gespräch.

Neutraler Boden für russische und ukrainische Clubs

Zudem entschied das UEFA-Gremium um den deutschen Spitzenfunktionär Rainer Koch, dass russische und ukrainische Clubs in den laufenden Europacup-Wettbewerben ihre Heimspiele auf neutralem Boden ausrichten müssen. Das betrifft das einzige im Europacup verbliebene russische Team Spartak Moskau. Die ukrainischen Teams sind im Europacup allesamt ohnehin bereits gescheitert. Die Regelung gelte auch für die Nationalmannschaften der beiden Länder in der Nations League ab diesem Sommer.
Die im März anstehenden Playoffs in der Qualifikation für die WM in Katar dagegen sind FIFA-Wettbewerbe und im Zuständigkeitsbereich des Weltverbandes. Bereits am Donnerstag war aus UEFA-Kreisen berichtet worden, dass St. Petersburg die Gastgeberrolle für das wichtigste Vereinsfinale in dieser Saison wegen des militärischen Angriffs Russlands aberkannt werden wird. Mit einem schnellen Beschluss für einen Ersatzort war aber noch nicht gerechnet worden.

Keine Entscheidung zu Gazprom-Sponsoring

Eine Entscheidung bezüglich des umstrittenen Sponsoringvertrags mit dem russischen Energieriesen Gazprom traf das UEFA-Exekutivkomitee nicht. Man werde aber "in Bereitschaft bleiben, um bei Bedarf weitere außerordentliche Sitzungen einzuberufen, um die rechtliche und faktische Situation neu zu bewerten und bei Bedarf weitere Entscheidungen zu treffen", hieß es in der Pressemitteilung.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Verständnis für den Aufschub. "Die UEFA-Exekutive arbeitet äußerst intensiv und Schritt für Schritt alle sich ergebenden Fragestellungen ab", teilte der DFB mit: "Aktuell stehen insbesondere humanitäre Fragen, wie die Solidarität mit den Menschen, insbesondere aus der Fußballfamilie im Kriegsgebiet, und mögliche Hilfsmaßnahmen für die betroffenen Menschen im Vordergrund."

Hilfe für ukrainische Fußballer

In einer Mitteilung bedankte sich die UEFA am Freitag nun beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron "für seine persönliche Unterstützung und sein Engagement, das prestigeträchtigste Spiel des europäischen Klubfußballs in einer Zeit einer beispiellosen Krise nach Frankreich zu verlegen". Außerdem will die UEFA mit der französischen Regierung bei der Rettung ukrainischer Fußballspieler und deren Familien helfen zu wollen.
Die UEFA hatte die Endspiele der Königsklasse wegen der Corona-Pandemie 2020 nach Lissabon und 2021 nach Porto verlegt. 2023 ist Istanbul als Finalort vorgesehen, 2024 London und 2025 München. Im laufenden Wettbewerb ist der FC Bayern München der einzig verbliebene deutsche Vertreter im laufenden Achtelfinale.
Quelle: dpa

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