Der Einsatz von Offensivspieler Leroy Sané im womöglich entscheidenden WM-Spiel gegen Spanien ist weiterhin offen. "Erfreulich ist schon, dass er mittrainieren kann", sagte Hansi Flick und lobte die Arbeit der medizinischen Abteilung und der Fitnesstrainer.

Das erste WM-Spiel gegen Japan (1:2) hatte Bayern-Profi Sané angeschlagen verpasst. Verliert die DFB-Auswahl die Partie am Sonntag (20 Uhr MEZ/live ZDF) gegen Spanien, und Japan verliert zuvor nicht gegen Costa Rica, ist die WM für Deutschland beendet.

Weitere Personalien verriet der Bundestrainer nicht: "Ich bin nicht unsicher. Das Schöne daran ist, dass man mehrere Positionen ein bisschen offen hat." Das zeige die Qualität des Kaders.

Ob Joshua Kimmich auf die rechte Verteidigerposition rücken könnte, kommentierte Flick nicht. Kimmich, Leon Goretzka und Ilkay Gündogan könnten "auch alle drei im Mittelfeld spielen - ohne Frage." Und: "Die Mannschaft weiß, um was es geht."

Der Bundestrainer saß einen Tag vor dem richtungsweisenden zweiten Gruppenspiel gegen Spanien allein auf dem Podium der Pressekonferenz. Eine Geldstrafe seitens des Weltverbandes FIFA ist möglich, laut FIFA-Regularien sind die WM-Teams am Vortag des Spiels zu einer PK mit Cheftrainer und einem Spieler verpflichtet.

Der Bundestrainer begründete den Verstoß gegen die FIFA-Regularien mit der Fokussierung aufs Sportliche. "Wir wollten keinem Spieler zumuten, hier so lange herzufahren, es sind insgesamt fast drei Stunden. Morgen ist ein ganz wichtiges Spiel für uns, da habe ich gesagt: Ich mache es alleine."

Auf der Pressekonferenz stellte Flick gegen Spanien die "fantastische Qualität" des Gegners heraus. "Ich schätze Luis Enrique sehr", sagte Flick über Spaniens Coach und lobte die "enorme Qualität" der jungen Starspieler Gavi und Pedri. Das "Herzstück" des spanischen Teams sei Sergio Busquets.

Trotz des deutschen WM-Fehlstarts und des eigenen Rekordsieges sieht Spaniens Fußball-Nationaltrainer Luis Enrique die alten Rivalen auf Augenhöhe.

Die DFB-Elf sei seinem Team "am ähnlichsten - sie wollen immer angreifen, immer den Ball haben".

Seine eigenen Spieler warnte er nach dem 7:0-Kantersieg gegen Costa Rica vor "zu viel Selbstbewusstsein". Sie sollten die deutsche Mannschaft, der nach dem 1:2 gegen Japan bei einer weiteren Niederlage das frühe WM-Aus droht, auf keinen Fall unterschätzen: "Gegen Deutschland ist alles möglich. Wenn es verrückt wird, wenn sie öfter als wir den Ball haben, wenn sie uns unter Druck setzen, wird es schwierig."

Anders als zu seiner aktiven Zeit in den 1990er Jahren, als "ihre Stärke in der Physis lag", habe man jetzt "dasselbe Niveau" und "sehr ähnliche Prinzipien". Unter Bundestrainer Hansi Flick versuche auch das DFB-Team, "das Spiel zu dominieren".

Bundesligaprofi Dani Olmo von RB Leipzig sieht den Gegner nach der Auftaktpleite zwar "unter Druck", aber: "Jedes Spiel Deutschland gegen Spanien ist wie ein Finale".