: Söder gesteht Niederlage ein
27.09.2021 | 14:27 Uhr

"Es war eine Niederlage", an der man nichts schönreden könne - so bewertet der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) den Ausgang der Bundestagswahl für die Union. Die CSU sei noch "mit einem blauen Auge davongekommen", weil sie die "psychologischen Grenzen" von 30 Prozent Stimmenanteil in Bayern und fünf Prozent Stimmen im Bund überwunden habe.
Ein Schluss-Spurt, ausgelöst durch den Parteitag der CSU, habe dann das Gesamtergebnis am Ende noch ein wenig verbessert.
Söder: "Ehrliche Analyse" nötig
Nach dieser Niederlage dürfe man nicht zur Tagesordnung übergehen, so Söder. Nun sei eine "ehrliche Analyse" nötig. Seinen Koalitionspartner, die Freien Wähler, ermahnte Söder, zu einer "dauerhaften Kursbestimmung" und der Rückkehr zur Sachpolitik.
Damit spielte er auf den Parteichef Hubert Aiwanger an, der sich unter anderem mehrfach impfkritisch äußerte und gestern noch vor Schließung der Wahllokale eine geheime Vorab-Prognose twitterte. So etwas sei auf Dauer "nicht akzeptabel" und eine innere Belastung für die Regierung.
"Jamaika ist eine Option" - aber nicht um jeden Preis
Mit Blick auf mögliche Koalitionsverhandlungen zeigte sich Söder gesprächsbereit mit den anderen Parteien. "Aus einem Platz zwei ergibt sich kein Anspruch auf eine Regierungsbildung", mahnte er jedoch. Deshalb "können wir nur ein Angebot machen". Jamaika sei eine Option. Dafür müsse aber jeder "aus seiner Komfortzone raus". Und eine solche Regierung dürfe es nicht um jeden Preis geben.