: Hennig-Wellsow: Linke muss sich neu erfinden

27.09.2021 | 11:24 Uhr
Die Linken-Co-Chefin Hennig-Wellsow will ihre Partei nach den deutlichen Wahlverlusten "neu erfinden". Das Ergebnis müsse als "letzte Chance" verstanden werden.
Nach dem nur hauchdünnen Einzug der Linken in den Bundestag hat die Parteispitze eine bedingungslose Analyse der Wahlschlappe und eine Neuaufstellung der Partei angekündigt. Diese "schwere Niederlage" verstehe sie als "letzte Chance", die Partei nach vorne zu entwickeln, sagte Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow am Montag in Berlin. Die Linke müsse sich aus ihrer Sicht "neu erfinden".

Wissler: "Schwerer Schlag"

Auch das Spitzenkandidatenduo Janine Wissler und Dietmar Bartsch forderte Konsequenzen aus dem Wahlergebnis. Dieses sei ein "schwerer Schlag" für die Linke, sagte Wissler. Die Partei habe flächendeckend "schmerzhafte Verluste" einstecken müssen. Dies sei ein tiefer Einschnitt für die Partei.
Es muss jetzt wirklich darum gehen, die Fehler zu analysieren.
Janine Wissler
Diese seien ihrer Meinung nach nicht erst in den vergangenen Monaten des Wahlkampfs entstanden, sondern lägen deutlich tiefer. Es müsse jetzt darum gehen, "die kommenden vier Jahre zu nutzen und die Partei neu aufzustellen". Die Linke müsse deutlich machen, dass sie die Partei der sozialen Gerechtigkeit sei.

Bartsch: "Bild der Zerrissenheit"

Auch Bartsch zeigte sich überzeugt, dass die Ursache für die Niederlage nicht im Wahlkampf liege, sondern "grundsätzlicher Natur" sei. Ein Faktor sei auch gewesen, dass die Partei in den vergangenen Jahren vielfach ein "Bild der Zerrissenheit" abgegeben habe. 
Die Linke war bei der Bundestagswahl am Sonntag auf 4,9 Prozent der Stimmen gekommen - sie verfehlte damit die Fünf-Prozent-Hürde. Da sie aber drei Wahlkreise direkt gewann, greift die sogenannte Grundmandatsklausel. Das bedeutet, dass die Linke mit der vollen Zahl von 39 Abgeordneten in den Bundestag einzieht, die ihr laut dem Zweitstimmenergebnis zusteht.
Quelle: AFP, ZDF

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