: Bahn-Streik fällt aus: Das sollten Sie wissen

14.05.2023 | 13:26 Uhr
Der geplante 50-Stunden-Warnstreik bei der Bahn ist abgewendet. Klar ist aber: Reibungslos wird der Zugverkehr nicht ablaufen. Worauf müssen sich Bahn-Kunden jetzt ein einstellen?
Der bundesweite Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am Donnerstagmorgen zu erheblichen Beeinträchtigungen im Bahnverkehr geführt. Quelle: imago
Der Warnstreik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ist abgesagt, dennoch kann die Bahn den Regelbetrieb nicht sofort wieder hochfahren.
Am Montag sollen wieder zwei Drittel der geplanten Fernverkehrszüge fahren. Ab Dienstag sollen dann alle ICE- und IC-Züge wieder wie geplant unterwegs sein, wie die Bahn am Sonntag mitteilte. Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass die Züge stark ausgelastet sein werden, weil am Donnerstag Feiertag ist.

Großer Streik in letzter Minute abgeblasen

Die EVG hatte den 50-stündigen Ausstand nach einem vor Gericht erzielten Vergleich mit dem Konzern "vorerst ausgesetzt". Ein Eilantrag der Deutschen Bahn gegen den geplanten Warnstreik der EVG ist mit einem Vergleich beider Parteien zu Ende gegangen. Die EVG verpflichtet sich darin, den 50-stündigen Warnstreik abzusagen.
Der Bahnverkehr hätte von Sonntagabend an (22:00 Uhr) 50 Stunden lang bundesweit bestreikt werden sollen. Die Deutsche Bahn hätte in dieser Zeit den Fernverkehr komplett eingestellt, auch im Regionalverkehr wäre nahezu jeder Zug ausgefallen. Trotzdem warnte die Bahn vor Einschränkungen im Zugangebot in den nächsten Tagen.
"Die DB steht vor der großen Herausforderung, rund 50.000 Zugfahrten sowie die dazugehörigen Schicht- und Einsatzpläne wieder neu zu planen", hieß es. Über das genaue Fahrplanangebot will die DB ab Sonntagmittag informieren.

Streik ist nur für Züge der Deutschen Bahn abgesagt

Allerdings betonte die EVG, dieser Schritt beziehe sich nur auf den Verhandlungspartner Deutsche Bahn. Alle anderen privaten Bahn-Unternehmen würde weiter, wie angekündigt, bestreikt. Die EVG verhandelt seit Ende Februar mit 50 Bahn-Unternehmen über neue Tarifverträge.
Die Tarifrunde betrifft 230.000 Beschäftigte, 180.000 davon arbeiten bei der Deutschen Bahn. Die EVG verhandelt aktuell mit 50 Bahn-Unternehmen über neue Tarifverträge.
Die Richterin des Arbeitsgerichtes hatte nach ZDF-Informationen einen Vergleich vorgeschlagen - beide Seiten stimmten dem nach zähem Ringen zu. Zwar sieht die EVG ihre tarifpolitischen Forderungen noch nicht vollständig erfüllt - im Hinblick auf einen konstruktiven Verhandlungsfortgang verzichtet die Gewerkschaft aber auf den angekündigten 50-Stunden-Mega-Streik.

Kulanz-Regelung gilt trotz Streik-Absage

Die Deutsche Bahn will es Reisenden trotzdem ermöglichen, ihre für Montag und Dienstag bereits gekauften Tickets schon am Sonntag zu nutzen. "Unsere Kulanzregelung bleibt bestehen", teilte der Konzern online mit. Sollten für Montag oder Dienstag gebuchte Züge ausfallen, gelten zudem die üblichen Fahrgastrechte - diese erlauben unter anderem, die Fahrt später nachzuholen.
Da die Bahn angesichts des Feiertages Christi Himmelfahrt am Donnerstag (18. Mai) von sehr vollen Zügen ab Mittwoch bis zum Wochenende ausgeht, rät sie aber eher zur Vorverlegung der Reisen.
Das war geplant, das sind die Gründe für den Streik:
Quelle: ZDF, dpa

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