: Brauer: Bier könnte bald 7,50 Euro kosten

25.01.2023 | 11:02 Uhr
Die steigenden Kosten treffen auch Brauer. Das führt zu höheren Preisen in Kneipen. Ein Vertreter der Branche fordert deshalb einen Bier-Gipfel im Kanzleramt.
Ein Kneipenwirt zapft in einer Berliner Gaststätte Bier.Quelle: dpa
Die deutschen Bierbrauer halten angesichts der stark gestiegenen Produktionskosten einen Preis von 7,50 Euro für ein Kneipenbier für möglich.
Das passiere dann, "wenn Brauereien und Gastronomen ihre Mehrkosten voll an den Verbraucher weitergeben", sagte der stellvertretende Vorsitzende des Brauereiverbands Berlin-Brandenburg, Stefan Fritsche, der "Bild" . Dann "sind wir Ende dieses Jahres bei 7,50 Euro für den halben Liter Bier.".

Sorgen wegen Inflation

Bereits am Dienstag hatte der Deutsche Brauer-Bund (DBB) erklärt, dass er aufgrund "massiver" Kostensteigerungen mit Preiserhöhungen in diesem Jahr rechnet. Zahlreiche Brauereien hätten das auch schon angekündigt. Nicht nur Gas und Strom, auch Braumalz und Verpackungsmaterialien hätten sich "drastisch" verteuert.

Der Ukraine-Krieg hat auch für Bierbrauereien Folgen. Denn das Bierbrauen ist sehr energieintensiv und benötigt eine stetige Gasversorgung.

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"Die Inflation setzt die Wirtschaft unter hohen Druck. Wir müssen damit rechnen, dass die Kosten 2023 auf hohem Niveau bleiben und teilweise weiter steigen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes (DBB), Holger Eichele, am Dienstag.

Bier-Gipfel im Kanzleramt gefordert

Fritsche sagte dazu der "Bild", viele Kunden und Kundinnen seien nicht mehr bereit, solche Preise für ein Bier zu zahlen. Die Branche stehe daher "vor der größten Herausforderung in der deutschen Brau-Geschichte". Vielen Brauereien drohe das Aus.

Einige deutsche Brauereien stehen vor einem Produktionsstopp. Durch steigende Energiepreise fährt die Chemiebranche ihre Produktion zurück und liefert weniger Kohlensäure.

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Der Verbandsvertreter forderte daher einen "Bier-Gipfel im Kanzleramt, damit Deutschlands wichtigstes Kulturgut nicht ausstirbt". Teilnehmen sollten Landwirtschaftsminister und Wirtschaftsminister auch aus den Ländern, um ein "deutschlandweites Brauereisterben zu verhindern". Es drohe eine Lage, in der nur noch wenige Konzern-Großbrauereien sich am Markt behaupten könnten.
Quelle: AFP

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