: Inflation steigt in Eurozone auf 10,7 Prozent

31.10.2022 | 10:14 Uhr
Die Energiepreise treiben die Inflation auch in der Eurozone auf bisher unbekannte Höhen: Um 10,7 Prozent stiegen die Verbraucherpreise laut Eurostat im Oktober an.
Die Energiepreise verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 41,9 Prozent.Quelle: Federico Gambarini/dpa
Die Inflation im Euro-Raum ist im Oktober erstmals seit der Einführung des Euro über die Marke von zehn Prozent geklettert. Die Verbraucherpreise stiegen angeheizt durch den anhaltenden Preisschub bei Energie binnen Jahresfrist um 10,7 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Montag auf Grundlage einer ersten Schätzung mitteilte.
Tweet von Eurostat

Inflationsrate in Deutschland bei 10,4 Prozent

Das ist das höchste Niveau seit Einführung des Euro 1999. In Deutschland lag die Inflationsrate im Oktober bei 10,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt vergangene Woche mitgeteilt hatte.
Von Reuters befragte Experten hatten nur mit einem Zuwachs der Inflation auf 10,2 Prozent gerechnet, nach einer Teuerungsrate von 9,9 Prozent im September. Der erneute und unerwartet kräftige Anstieg der Teuerung macht klar, dass die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrem Zinserhöhungskurs noch nicht am Ziel angelangt ist.

Ziel ist maximal zwei Prozent Inflation

Die Inflation in der Währungsgemeinschaft liegt damit inzwischen mehr als fünfmal so hoch wie das Ziel der Währungshüter von zwei Prozent, das sie als optimal für die Wirtschaft ansehen. Trotz zunehmender Rezessionssorgen hatten die Währungshüter vergangene Woche den Leitzins um 0,75 Punkte auf nunmehr 2,0 Prozent angehoben.
Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz für Gelder, die Geschäftsbanken bei der EZB parken, wurde im selben Umfang auf 1,50 Prozent erhöht. Laut dem niederländischen Notenbankchef Klaas Knot wird die nächste Zinserhöhung mindestens 0,50 Prozentpunkte betragen. Die EZB hat ihre nächste Zinssitzung am 15. Dezember.
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Energiepreise besonders stark in Eurozone gestiegen

Die Energiepreise schossen im Oktober besonders stark nach oben. Energie verteuerte sich binnen Jahresfrist um 41,9 Prozent. Im September hatte der Anstieg noch bei 40,7 Prozent gelegen. Die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak nahmen um 13,1 Prozent zu, nach 11,8 Prozent im September.
Industriegüter ohne Energie verteuerten sich um 6,0 Prozent, verglichen mit 5,5 Prozent im September. Bei den Dienstleistungen erhöhte sich der Preisanstieg leicht auf 4,4 Prozent, von 4,3 Prozent im September.
Quelle: Reuters

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