: DGB begrüßt Homeoffice-Angebots-Pflicht

26.08.2022 | 02:31 Uhr
Die Regierung plant für Herbst strengere Corona-Regeln - auch in Sachen Homeoffice. Der Gewerkschaftsbund befürwortet die Ideen der Ampel dazu. Aber es gibt auch Kritik.
Seit Corona für viele Alltag: Homeoffice (Symbolbild).Quelle: dpa
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) befürwortet die Pläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), ab Herbst erneut eine Homeoffice-Angebots-Pflicht einzuführen. DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel sagte der "Funken-Mediengruppe":
Es ist richtig und gut, dass der Arbeitsminister mit einer Arbeitsschutzverordnung für den Herbst vorsorgt.
Anja Piel, DGB
"Die Erfahrung zeigt, dass die Homeoffice-Quote trotz hoher Infektionszahlen zurückgeht, wenn Arbeitgebern freigestellt wird, Homeoffice anzubieten." Daher sei es richtig, mögliche Gründe, die einem Homeoffice-Angebot entgegenstünden, eng zu fassen.

DGB: Homeoffice darf kein Ersatz für Kinderbetreuung sein

Gleichzeitig warnte sie vor möglichen Risiken für Beschäftigte im Homeoffice. "Homeoffice kann eine besondere Belastung und Gesundheitsgefahr für Beschäftigte sein." Es müsse daher klar sein, dass Arbeiten zu Hause kein Ersatz für Kinderbetreuung sein dürfe. Für Beschäftigte müsse die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, immer freiwillig bleiben.
Eine Studie aus dem Juli zeigt, dass Homeoffice Stress begünstigen kann:

Kritik an der geplanten Homeoffice-Angebots-Pflicht kam vom Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga). Dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" gegenüber bezeichnete die Hauptgeschäftsführerin des Dehoga-Bundesverbandes, Ingrid Hartges, die Pläne der Regierung als "inakzeptabel". "Es gibt so viele Unternehmen und Beschäftigte in systemrelevanten Branchen, die kein Homeoffice realisieren können." Ihr Vorwurf in Richtung Berlin:
Das ist der Versuch, eine Zweiteilung der Arbeitswelt zu implementieren.
Ingrid Hartges, Dehoga-Bundesverband

Angebot für Homeoffice soll wieder Pflicht werden

Zuletzt war bekannt geworden, dass das Bundesarbeitsministerium im Grundsatz eine Rückkehr zur Homeoffice-Angebots-Pflicht ab Oktober plant. Nach einem Referentenentwurf des Arbeitsressorts sollen Arbeitgeber wieder verpflichtet werden, Beschäftigten zum Schutz vor Corona-Infektionen anzubieten, von zu Hause aus zu arbeiten, sofern es betrieblich möglich ist.
Arbeitgeberpräsident Reiner Dulger hatte kritisiert, dass unabhängig von der konkreten Infektionslage, die gleichen Infektionsschutzmaßnahmen in den Betrieben gelten sollten wie zu Hoch-Zeiten der Corona-Pandemie. Das sei unangemessen und nicht nachvollziehbar.
Lesen Sie hier, welche Corona-Maßnahmen die Regierung für den kommenden Herbst plant.
Quelle: dpa, Reuters

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