Grafiken

: So teuer wurden Verkehr und Essen im Oktober

von Robert Meyer
11.11.2022 | 15:49 Uhr
Das Tanken war so teuer wie noch nie, die Lebensmittelpreise ziehen ebenfalls an. Wie hoch die Inflation bei einzelnen Produkten ist - der Überblick in interaktiven Grafiken.
Rund 76 Euro - so viel kostete im Oktober eine durchschnittliche 40-Liter-Tankfüllung mit Super E10. Und damit zehn Euro mehr als noch vor einem Jahr und 26 Euro mehr als 2020. Die Spritpreise sind so hoch wie noch nie.
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Gerade für ärmere, auf das Auto angewiesene Menschen ist das eine große Belastung. Rechnet man das auf ein durchschnittliches Jahr hoch, kommen schnell mehrere Hundert Euro pro Jahr zusammen - und da sind die steigenden Lebensmittelpreise oder Heizkosten noch nicht mal mit dabei.

Die Energiekrise ist im Alltag angekommen. Schon jetzt sparen viele, wo es geht, um über die Runden zu kommen. Und keiner weiß, wie hoch die Heizkosten im Winter noch steigen werden.

30.10.2022 | 30:14 min

Benzinpreise so hoch wie vor dem Tankrabatt

Die dreimonatige Entlastung des Tankrabatts ist weitgehend verpufft. Gerade der Dieselpreis ist wieder so hoch wie im Frühling. Benzin ist etwas günstiger - aber immer noch teurer als vor dem Ukraine-Krieg.
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Bahnpreise nach 9-Euro-Ticket nicht übermäßig teurer

Gleichzeitig sind auch die Bahnpreise nach Ende des 9-Euro-Tickets wieder so hoch wie zuvor. Befürchtungen, dass die Bahnpreise nach diesen drei Monaten besonders stark anziehen werden, haben sich nicht bewahrheitet - bisher zumindest.
Monatskarten für den Nahverkehr kosteten im Oktober nur 0,27 Prozent mehr als vor dem 9-Euro-Ticket. Die Zugpreise im Nahverkehr sind im Vergleich zum Mai nur leicht um 0,25 Prozent gestiegen, im Fernverkehr um 0,24 Prozent.

Inflation belastet vor allem ärmere Familien

Schon die steigenden Verkehrspreise sind für viele ärmere Haushalte allein eine enorme Belastung. Hinzu kommen aber die ebenfalls höheren Kosten für Lebensmittel und Heizen. Gerade Familien mit niedrigem Einkommen müssen laut Expert*innen der Hans-Böckler-Stiftung mit den höchsten Inflationsraten kämpfen. Der Grund: Ärmere Haushalte geben anteilig mehr Geld für Lebensmittel und Energie aus.

Energie ist der größte Kostentreiber

Welche Rolle die Energie aktuell bei der Inflation spielt, zeigt folgende Rechnung. Ließe man die Energiepreise aus der Rechnung heraus, läge die Inflation nicht bei 10,4 Prozent, sondern bei 6,5 Prozent.
Die Preise für Haushaltsenergie stiegen im Vergleich zum Oktober 2021 um 55 Prozent - wobei vor allem Brennholz, Erdgas und Heizöl vor dem Winter die größten Kostentreiber sind. Aber auch die Strompreise ziehen nach kurzer Erholung im Sommer mittlerweile wieder an.
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Lebensmittel werden noch teurer

Dazu kommen die immer weiter steigenden Lebensmittelpreise. Sie machen ebenfalls einen großen Teil der Inflation aus - ohne Lebensmittel und Energie wären wir bei fünf Prozent Teuerung. Vor allem Öle und tierische Produkte schlagen deutlich mehr zu Buche als vergangenes Jahr.
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Die steigenden Lebensmittelpreise sind laut den Expert*innen von der Hans-Böckler-Stiftung mittlerweile vor allem auf die hohen Energiekosten zurückzuführen.
Hier finden Sie einen Überblick, welche Produkte besonders teuer geworden sind. Ein Klick auf einen der Kreise zeigt zudem den Trend seit 2016:
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Die Expert*innen rechnen mittlerweile aber damit, dass sich der Preisauftrieb in naher Zukunft zumindest beruhigen wird - aufgrund der Maßnahmen der Bundesregierung, um die Energiekosten zu senken.
Laut Statistischem Bundesamt konnte die niedrigere Mehrwertsteuer auf Erdgas und Fernwärme die explodierenden Energiepreise jedoch nur abmildern, nicht ausgleichen.
Eine sehr schnelle Entspannung ist aber laut ifo-Institut noch nicht in Sicht. So wollen laut deren Befragung rund 97 Prozent der befragten Lebensmittelhändler künftig höhere Preise verlangen.
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