: Rekord bei Inflationsrate im Euroraum

01.04.2022 | 12:14 Uhr
Noch nie war die Inflationsrate im Euroraum so hoch wie jetzt. Um 7,5 Prozent sind die Verbaucherpreise im März verglichen zum Vorjahr gestiegen. Hauptgrund: hohe Energiepreise.
Verbraucherpreise im Euroraum - höchste Inflationsrate seit 1999Quelle: dpa
Im März stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 7,5 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten wurden von der Stärke des Preissprungs überrascht. Sie hatten im Schnitt nur einen Anstieg von 5,9 Prozent im Februar auf 6,7 Prozent erwartet.
Tweet von Eurostat

Höchste Inflationsrate seit 1999

Die Inflationsrate im Euroraum war noch nie so hoch seit Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahr 1999. Seit dem vergangenen Sommer hat sich die Teuerung kontinuierlich verstärkt, wobei zuletzt bereits Rekordwerte erreicht wurden.
Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im März um 2,5 Prozent. Auch hier fiel der Preissprung deutlich stärker als erwartet aus.

Energiepreise treiben Teuerung an

Getrieben wurde die Teuerung einmal mehr durch einen extrem starken Anstieg der Preise für Energie, die sich zum Vorjahresmonat um 44,7 Prozent verteuerte. Lebens- und Genussmittel waren im März 5,0 Prozent teurer als vor einem Jahr.
Ohne Energie, Lebens- und Genussmittel stieg die Kernrate der Verbraucherpreise im März auf 3,0 Prozent, nach 2,7 Prozent im Vormonat. Die Kerninflation ist weniger schwankungsanfällig und wird daher von vielen Ökonomen als verlässlicheres Maß für den Inflationstrend angesehen.

Leitzinserhöhung wird erwartet

Das mittelfristige Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent wird deutlich überschritten. An den Märkten wird mittlerweile fest mit mindestens einer Leitzinserhöhung in diesem Jahr gerechnet. Mit höheren Leitzinsen kann eine steigende Inflation in der Eurozone bekämpft und Preisstabilität gewährleistet werden.
Quelle: dpa

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