: Lufthansa rechnet mit Reise-Boom im Sommer

03.05.2023 | 09:08 Uhr
Nach hohen Verlusten in der Corona-Krise kann die Lufthansa weiter aufatmen. Die Airline verzeichnete einem Umsatzanstieg - und rechnet mit rentablen Ticketverkäufen im Sommer.

Nach der Corona-Krise steht Lufthansa vor dem umsatzstärksten Sommer der Unternehmensgeschichte. Börsenexpertin Valerie Haller mit einer Einschätzung.

03.05.2023 | 01:01 min
Die Lufthansa hat zu Jahresbeginn wegen der hohen Nachfrage nach Urlaubsreisen deutlich mehr Umsatz als im ersten Quartal 2022 gemacht - unter dem Strich blieb allerdings ein Verlust von 467 Millionen Euro.
Er fiel damit um 20 Prozent geringer aus als im Vorjahresquartal, wie die Lufthansa mitteilte. Im Sommer erwartet die Fluggesellschaft einen "Reise-Boom", im Gesamtjahr einen neuen Umsatzrekord. Konzernchef Carsten Spohr erklärte:
Die Lufthansa Group ist wieder auf Kurs.
Carsten Spohr, Lufthansa-Chef
Auf touristischen Kurz- und Mittelstrecken übersteige die Nachfrage bereits das Niveau von 2019.

1. Quartal 2023: 22 Millionen Fluggäste bei Lufthansa

Die Airline war im vergangenen Jahr nach den schweren Corona-Jahren wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Nachholbedarf nach der Pandemie bleibt auch weiter hoch - die Lufthansa verzeichnete im ersten Quartal "starke Buchungseingänge" für die Sommermonate. Die Ticketerlöse lagen knapp ein Fünftel über dem Vorkrisenlevel.
Börsenexpertin Valerie Haller zur aktuellen Entwicklung bei Lufthansa:
Auch von Januar bis März flogen deutlich mehr Menschen mit den Airlines der Gruppe: Es waren 22 Millionen nach 13 Millionen im ersten Quartal 2022. Der Umsatz stieg entsprechend um 40 Prozent auf 7,0 Milliarden Euro.

Streiks an Flughäfen verursachen Kosten

Der Verlust im ersten Quartal ist laut Konzern vor allem auf die "üblichen saisonalen Effekte" zurückzuführen - dazu kamen Kosten durch die Streiks an den deutschen Flughäfen und Kosten für die geplante Ausweitung des Flugbetriebs im Sommer.

Betriebsergebnis bei Lufthansa Cargo sinkt auf 150 Millionen Euro

Während die Passagier-Airlines, zu denen neben Lufthansa und Eurowings im Inland auch die Töchter Swiss, Austrian und Brussels Airlines gehören, den Milliardenverlust des Vorjahres halbierten, verdiente die Frachttochter Lufthansa Cargo nicht mehr so üppig.
Die Frachtraten sanken nach der Sonderkonjunktur in den Pandemiejahren mit dem gestörten Schiffsverkehr, deshalb ging das Betriebsergebnis von einer halben Milliarde Euro auf gut 150 Millionen Euro zurück. Finanzchef Remco Steenbergen erklärte:
Die ungebrochen starke Nachfrage stimmt uns für die kommenden Monate zuversichtlich.
Remco Steenbergen, Finanzchef
Die Durchschnittserlöse, ein Gradmesser für die Preisentwicklung, sollen im zweiten Quartal 25 Prozent über dem Vorkrisenlevel liegen. Bei weiter knappem Flugangebot kann die Lufthansa demnach vor allem in den teuren Buchungsklassen höhere Preise durchsetzen, insbesondere auf Transatlantik-Strecken.

Lufthansa rechnet auch in laufendem Quartal mit operativen Gewinn

Im laufenden Quartal erwartet die Airline-Gruppe einen operativen Gewinn über dem Niveau des Vorkrisenquartals 2019. Damals hatte der Konzern ein Betriebsergebnis von 754 Millionen Euro erzielt.
Die Kapazität soll im saisonal stärksten Quartal von Juli bis September aber noch nicht das Vorkrisenniveau erreichen. Der Ausblick auf das Gesamtjahr blieb unverändert: Bei 85 bis 90 Prozent der Vorkrisenkapazität der Passagier-Airlines soll der Betriebsgewinn deutlich steigen.
Quelle: AFP, Reuters

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