: Tui-Chef Joussen tritt überraschend zurück
24.06.2022 | 12:37 Uhr
Tui verliert seinen langjährigen Chef. Nachdem er den Reisekonzern aus der Corona-Krise geführt hatte, legt Fritz Joussen nun sein Amt vorzeitig nieder.Nach der Rettung des Unternehmens in der Corona-Krise verlässt der langjährige
Tui-Chef Fritz Joussen Ende September vorzeitig den weltweit größten Reisekonzern. Nachfolger des 59-Jährigen wird der gleichaltrige bisherige Finanzchef Sebastian Ebel, wie Tui an diesem Freitag mitteilte. Joussen führte den Konzern seit 2013. Sein Vertrag lief eigentlich bis September 2025.
Tui-Chef Fritz Joussen Ende September vorzeitig den weltweit größten Reisekonzern. Nachfolger des 59-Jährigen wird der gleichaltrige bisherige Finanzchef Sebastian Ebel, wie Tui an diesem Freitag mitteilte. Joussen führte den Konzern seit 2013. Sein Vertrag lief eigentlich bis September 2025.
Aufsichtsratschef Dieter Zetsche erklärte, Joussens Entscheidung zu gehen, sei bedauerlich. Er habe das Unternehmen in der Pandemie gerettet und die digitale Transformation vorangetrieben. "Die akute Krisen-Phase ist abgeschlossen. Wir starten jetzt in die nächste Phase", ergänzte Zetsche.
Joussen: Richtiger Zeitpunkt für einen Wechsel
Joussen schrieb in einer drei Seiten langen Mitteilung an die Beschäftigten:
Ich habe Tui fast zehn Jahre lang geführt. Das ist eine sehr lange Zeit. Nachdem die existenzielle Krise überstanden ist, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Wechsel an der Tui-Spitze.
Vor seinem Wechsel zu Tui vor zehn Jahren hatte der studierte Elektrotechniker aus Duisburg Karriere in der Mobilfunkbranche bei Mannesmann und dann Vodafone gemacht. Der Zwei-Meter-Mann ist eine Frohnatur. Doch die Corona-Krise schlug ihm zeitweise aufs Gemüt, wie etwa auf der Hauptversammlung im vergangenen Jahr erkennbar.
Sein Nachfolger Ebel werde das Unternehmen zurück auf den Wachstumspfad führen. Er sei ein erfahrener Tourismusmanager, so Aufsichtsratschef Zetsche. Vor dem Finanzressort war er im Vorstand für die operativen Geschäftsfelder Hotels, Kreuzfahrten und Urlaubsaktivitäten zuständig.
Schwere Zeiten in der Corona-Krise
Tui machte vor der Corona-Krise rund eine halbe Milliarde Euro Nettogewinn bei 19 Milliarden Euro Umsatz und 21 Millionen Kunden. Das Corona-Virus brachte den Tourismus zum Erliegen, sodass der Konzern zeitweise keinen Umsatz mehr erzielte und drei Milliarden Euro Jahresverlust schrieb. Das Unternehmen konnte die Corona-Krise nur mit 4,3 Milliarden Euro staatlicher Finanzhilfen überstehen. Mittlerweile ist der Optimismus zurückgekehrt.
Trotz aller operativen Widrigkeiten wegen des Personalmangels in der Branche erwarte der Reisekonzern wie angekündigt einen starken Sommer fast auf dem Vorkrisenniveau von 2019, erklärte Joussen.
Quelle: Reuters