: Verdi ruft zu Warnstreiks an Flughäfen auf

11.03.2023 | 11:44 Uhr
Verdi hat für Montag zu Warnstreiks an mehreren Flughäfen aufgerufen. In Berlin, Hamburg, Hannover und Bremen könnte es Wartezeiten und Flugausfälle geben, so die Gewerkschaft.
Berlin: Ein Reisender geht mit einem Koffer zu einem Check-in-Schalter von Eurowings.Quelle: Paul Zinken/dpa
Flugreisende müssen sich am Montag erneut auf erhebliche Verspätungen und Ausfälle an mehreren Flughäfen in Deutschland einstellen. Die Gewerkschaft hat das Sicherheitspersonal zu Warnstreiks am Hauptstadtflughafen BER sowie an den Flughäfen in Hamburg, Hannover sowie Bremen aufgerufen.
Es sei mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen zu rechnen, teilte Verdi am Samstag weiter mit.

Tarifverhandlungen für angemessene Bezahlung

Hintergrund sind laut Gewerkschaft die bislang erfolglosen Tarifverhandlungen für eine angemessene Bezahlung der Luftsicherheitsbeschäftigten für Arbeiten zu ungünstigen Uhrzeiten.
Verdi steht nach eigenen Angaben seit Jahren mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) in Verhandlungen. Aber auch örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen spielten eine Rolle, hieß es.

So soll an den Flughäfen gestreikt werden:

  • Am Hamburger Flughafen hat Verdi rund 2.000 Beschäftigte mit Beginn der Nachtschicht am Sonntag gegen 22.00 Uhr zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Von Sonntagabend bis Montagabend werden von dort keine regulären Flüge starten, teilte der Hamburger Flughafen mit.
  • Am Hauptstadtflughafen BER soll der Warnstreik Montagfrüh um 3.30 Uhr beginnen und um 24.00 Uhr enden. Rund 200 Abflüge werden nach Angaben des BER gestrichen. Betroffen seien etwa 27 000 Passagiere.
  • An den Flughäfen in Hannover und Bremen sei davon auszugehen, dass am Streiktag Passagierflugzeuge weder starten noch landen könnten. In Hannover waren für Montag 35 Abflüge und 34 Ankünfte geplant. In Bremen waren 20 Abflüge und 19 Ankünfte terminiert.
Am Freitag war es bereits am Flughafen München zu langen Warteschlangen gekommen wegen Warnstreiks im öffentlichen Dienst. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gepäckkontrolle hatten für fünf Stunden die Arbeit niedergelegt. Es wurden aber nur wenige Flüge annulliert.

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn

Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von 2.500 Euro.
Die dritte Verhandlungsrunde ist vom 27. bis 29. März in Potsdam verabredet.
Quelle: dpa