: Trikot-Vorfall sorgt nach BVB-Sieg für Wirbel

17.04.2024 | 10:54 Uhr
Nach dem Halbfinaleinzug des BVB in der Champions League hat ein angeblicher Trikot-Klau für Aufregung gesorgt. In den sozialen Medien wurde schnell geurteilt - was passiert ist.
BVB-Stürmer Julian Brandt feierte den 4:2-Sieg über Atlético Madrid - und stand im Mittelpunkt eines Trikot-Vorfalls.Quelle: dpa
Ein Video geht in den sozialen Medien viral und zahlreiche Nutzer stürzen sich auf einen vermeintlichen Übeltäter. Was nach dem Viertelfinal-Rückspiel der Champions League zwischen dem BVB und Atlético Madrid in Dortmund passierte, ist zwar nicht neu, zeigt aber die Mechanismen der sozialen Medien - inklusive Verurteilung im Online-Schnellverfahren. Doch was ist nach dem Spiel genau passiert?

Trikot-Vorfall bei BVB-Spiel: Was passiert ist

Die Stimmung nach Spielende ist gelöst an diesem "magischen" Abend aus BVB-Sicht, die Dortmunder Mannschaft feiert das 4:2 und ihren Halbfinaleinzug in der Champions League mit den Fans auf den Rängen. Wie so üblich wandern Trikots der Stars zu glücklichen Anhängern - auch Julian Brandt reicht sein Trikot in Richtung eines Rollstuhlfahrers auf der Tribüne. Allerdings schnappt sich eine daneben stehende Person das Trikot und läuft sichtlich erfreut weg von der Stelle.

Sportdirektor Sebastian Kehl von Borussia Dortmund über das Rückspiel gegen Atlético Madrid und den ersten Einzug ins Champions-League-Halbfinale seit elf Jahren.

17.04.2024 | 01:03 min
Zu der Situation kam es in einem extra für Menschen mit Behinderung eingerichteten Stadionbereich. Wie die beiden Personen zueinander stehen, lässt sich anhand der Videosequenz allein nicht feststellen. Doch die "Bild" hat nach eigenen Angaben den Fan im Rollstuhl erreicht. Demnach nahm seine Freundin das Trikot an sich, "weil Julian Brandt nicht näher herangekommen ist".

Empörte Reaktionen in den sozialen Medien

Viele Nutzer in den sozialen Medien reagierten jedoch bereits, bevor diese Informationen vorlagen und fällten ihr eigenes, vorschnelles Urteil. Ein Nutzer forderte zum Beispiel in seinem Posting auf X - das das Video zeigte und bis zur Löschung rund 500.000-mal angezeigt wurde - ein "Stadionverbot auf Lebenszeit" für den vermeintlichen Trikot-Klau. Es hagelte dazu zig Beleidigungen und ein großes Sportmedium wollte darin zunächst einen "unfassbaren Trikot-Eklat" erkennen.
Allerdings gab es auch Gegenstimmen: "Passt bisschen auf, gut möglich, dass auch der Fan gehandicapt ist. Nicht immer so vorschnell den mob (sic) losschicken", kommentierte ein anderer Nutzer.

Für die Bayern sei das Spiel gegen Arsenal "die letzte Chance, sich diese Saison doch noch zu retten", sagt ZDF-Reporter Thomas Skulski in München.

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Julian Brandt reagiert: "Können uns alle wieder ein bisschen beruhigen"

BVB-Spieler Brandt wurde im Nachhinein auf die Situation aufmerksam gemacht und sagte dem TV-Sender Sky in einem Interview am Mittwoch: "Es ist tatsächlich nicht so schlimm, weil der Rollstuhlfahrer sich bei uns gemeldet hat und gesagt hat, 'das ist meine Freundin gewesen'. Sie gehörten zusammen."
Dementsprechend ist das Trikot in den richtigen Händen, ist nicht weggekommen.
Julian Brandt, Spieler Borussia Dortmund
Posting des BVB mit Brandt-Interview bei Sky
Er habe erst durch Teamkollegen, die ihm ein Video der Szene gezeigt hatten, davon mitbekommen. In dem unmittelbaren Moment sei ihm das gar nicht so klar geworden, sagte der 27-Jährige. Es sei "natürlich jetzt ein virales Thema", aber "wir können uns alle wieder ein bisschen beruhigen", ergänzte Brandt.
Quelle: dpa, luw

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