Update

: Mit Empathie das Miteinander stärken

von Christian Dezer
23.03.2024 | 07:18 Uhr
Versuch's mal mit mehr Freundlichkeit - wie Empathie und Respekt das Miteinander stärken

Guten Morgen,

sich umarmen, sich gegenseitig unterstützen, Mitgefühl zeigen - in Dänemark ist das ein Schulfach, so wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Seit 2005 wird Empathie an dänischen Schulen und Kindergärten unterrichtet. In unserem Nachbarland lernen die Kinder so soziale Kompetenzen wie Toleranz, Respekt, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt. Mit Erfolg: Dänemark ist neben Schweden und Finnland eines der europäischen Länder mit den niedrigsten Mobbingraten. In Finnland gehören zu jeder Schule Expertenteams - neben Lehrern und Lehrerinnen, Fachkräfte aus der Sonderpädagogik, der Sozialarbeit und der Psychologie.
Auch Frankreich führt ab diesem Herbst das Schulfach Empathie ein. Auslöser war der Selbstmord von drei Teenagern im vergangenen Jahr - nachdem sie in der Schule gemobbt worden waren. Wut, Hass, Respektlosigkeit und Aggressivität bestimmen immer mehr den Alltag. Untersuchungen zeigen, dass seit oder auch wegen Corona die Gewaltbereitschaft auch an Schulen wieder zunimmt. Der Weg zurück zu mehr Freundlichkeit führt über Gewalt- und Mobbingprävention, je früher, desto besser.
Ein erfolgreiches Projekt ist das "Babywatching gegen Aggression, für Sensitivität und Empathie", kurz BASE. Dabei lernen Kita- oder Grundschulkinder Feinfühligkeit, indem sie ein Neugeborenes in der Interaktion mit seinen Eltern beobachten. Die Babys kommen regelmäßig mit den Eltern ein Jahr lang in die Einrichtung. Unter der Anleitung einer Pädagogin lernen die Kinder so, Emotionen und Reaktionen besser zu deuten und entwickeln ein besseres Einfühlungsvermögen.

plan b: Zurück zur Freundlichkeit

17.06.2021 | 30:15 min
Die Methode stammt vom Münchener Bindungsforscher Karl Heinz Brisch und kommt inzwischen an vielen deutschen, schweizerischen und englischen Schulen und Kindergärten zum Einsatz.
Manchmal sind es aber auch ungewöhnliche Wege, die helfen, Schüler und Schülerinnen zu stärken und Wertschätzung und Rücksicht für andere Menschen zu fördern. Ein solches Beispiel ist das Projekt UBAKU. Die Abkürzung steht für "Urban Bulldogs Against Kids Abuse". Dahinter steht eine Biker-Organisation, bei der schwere Maschinen, Lederjacken und gute Taten zusammengehören. Vor zwölf Jahren hat sich UBAKA in Frankreich gegründet, um Kindern zu helfen, die Schreckliches erlebt haben oder in prekären Situationen leben. Untergruppen der Organisation gibt es inzwischen weltweit, auch in Deutschland. Die Motorradfahrer nutzen ihr raues Image, um an Schulen zum Beispiel in Frankreich Anti-Mobbing und Anti-Gewaltseminare zu geben - mit großem Erfolg.
Wenn einer weiß, was Gewalt bewirkt, dann ist das Henry-Oliver Jakobs. Er saß 19 Jahre wegen Mordes im Gefängnis. Heute ist er Anti-Gewalt-Trainer und Präventionshelfer an Schulen. Er erzählt den Schülern vom harten Gefängnisalltag und räumt in seinen Vorträgen mit der Knastromantik der Gangsta-Rapper auf. Wenn er im Unterricht schildert, wozu Gewalt führt und wie schnell alles aus dem Ruder laufen kann, herrscht beeindruckende Stille.
Jugendgewalt ist heute auch Thema im ZDF-Länderspiegel und der Doku-Reihe plan b:

plan b: Raus aus der Gewaltspirale

28.03.2024 | 29:47 min
Der Handlungsbedarf ist groß: Körperverletzung ist das zweithäufigste Delikt unter 14-bis 21-Jährigen. Wie sagt eine Schuldirektorin in der Doku "Raus aus der Gewaltspirale": "Wir müssen freundlich miteinander umgehen - nur dann ist die Welt auch freundlich."
Ich wünsche Ihnen viel Zuversicht und ein schönes Wochenende
Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter plan b

Was noch gut war diese Woche

KI-Model verbessert Hochwasserwarnung: Eine stark verbesserte Prognose für Hochwasserereignisse liefert jetzt ein Google Projekt. Statt weniger Stunden Vorwarnzeit, kann das System solche Gefahren an Flüssen nun weltweit bis zu fünf Tagen im Voraus benennen. Die Modellberechnung erfolgt auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI). Das Frühwarnsystem "Flood Hub" liefert Vorhersagen für 80 Länder, darunter auch für Europa.
Neue Lkw-Front gegen tödliche Unfälle: Unfälle mit Lastkraftwagen enden für Autoinsassen häufig tödlich. Eine neue Lkw-Vorrichtung soll die Unfallfolgen künftig stark reduzieren und so dazu beitragen, Todesfälle und Verletzungen zu verhindern. An der schwedischen Universität Chalmers wurde eine spezielle Lkw-Front aus Aluminiumwaben entwickelt, die die Aufprallenergie reduziert. Bei Crashtests mit beteiligten Pkw kam es zu deutlich geringeren Verformungen. Dadurch nimmt das Verletzungsrisiko der Fahrzeuginsassen deutlich ab.
Positive Bilanz beim Deutschlandticket: Seit Mai 2023 gibt es das Deutschlandticket. Seither wurde es fast 75 Millionen Mal verkauft. Laut aktueller Marktforschungszahlen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) nutzen monatlich rund elf Millionen Fahrgäste das Deutschlandticket - darunter fast eine Million, die den Öffentlichen Nahverkehr vorher gar nicht oder nur selten genutzt haben. Auch die CO2-Einsparungen liegen höher als erwartet. Pro Jahr werden laut VDV mindestens 1,2 Millionen Tonnen Co2 eingespart, doppelt so viel wie vom Umweltbundesamt erwartet.

Ihre Portion Konstruktives am Wochenende

Eine neue Studie sagt, dass Mammutbäume, sogenannte Redwoods, so viel CO2 speichern wie keine anderes Ökosystem an Land. Wie wichtig die großen alten Wächter der Wälder sind, zeigt die plan b-Doku "Rettet die Baumriesen - wie Waldgiganten das Klima schützen".

plan b: Rettet die Baumriesen

18.01.2024 | 29:43 min
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Zusammengestellt von Christian Dezer und Rebecca Pawolka
Das war erst mal alles
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