: Die bisherigen CDU-Vorsitzenden
Konrad Adenauer (Oktober 1950 - März 1966)
Der von 1950 bis 1966 amtierende Vorsitzende Konrad Adenauer führte die CDU mit harter Hand. Der Mitbegründer der CDU im Rheinland prägte als Parteichef und Bundeskanzler wie kein anderer die Bundesrepublik der Nachkriegsjahre, machte sich durch seinen autoritären Führungsstil jedoch nicht nur Freunde. Nachdem er 1963 aus dem Kanzleramt gedrängt worden war, klammerte er sich noch bis Ende 1965 an den Parteivorsitz.
Quelle: dpaLudwig Erhard (März 1966 bis Mai 1967)
Nach Adenauers Abgang war 1966 der Weg für den damaligen Kanzler Ludwig Erhard frei, seinen Ziehvater auch als Parteivorsitzender zu beerben. Zwar hatte sich Erhard als Bundeswirtschaftsminister einen Namen gemacht, doch für eine erfolgreiche Tätigkeit an der Spitze von Partei und Regierung fehlte ihm der Rückhalt in der CDU. Ende 1966 zerbrach die von Erhard geführte CDU/CSU-FDP-Koalition, 1967 gab er auch das Amt des Parteichefs ab.
Quelle: dpaKurt Georg Kiesinger (Mai 1967 bis Oktober 1971)
Im Mai 1967 wurde Kurt-Georg Kiesinger, der Erhard ein Jahr zuvor bereits als Kanzler abgelöst hatte, neuer CDU-Vorsitzender. Er musste den Spagat als Parteichef und Chef einer Großen Koalition mit der SPD bewältigen, wurde aber im Laufe der Zeit vor allem von der eigenen Vergangenheit eingeholt - seiner früheren Mitgliedschaft in der NSDAP. 1969 wurde er als Kanzler abgewählt, 1971 gab er auch den Parteivorsitz ab.
Quelle: dpaRainer Barzel (Oktober 1971 bis Juni 1973)
Neuer CDU-Chef wurde 1971 Rainer Barzel, der eine wechselhafte Karriere durchlebte. Zwar gelang es ihm, die CDU zu einer schlagkräftigen Oppositionstruppe zu formen. Doch nach dem knappen Scheitern eines Misstrauensantrags gegen den damaligen Kanzler Willy Brandt (SPD) im April 1972 begann sein Stern zu sinken. Den Parteivorsitz gab er 1973 wieder ab.
Quelle: apHelmut Kohl (Juni 1973 bis November 1998)
Der im Juni 1973 zum Parteichef gewählte Helmut Kohl lenkte ein Vierteljahrhundert lang die Geschicke der CDU. Der "Enkel Adenauers", als den sich Kohl gerne bezeichnete, pflegte besonders seit seiner Wahl zum Bundeskanzler 1982 einen patriarchalischen Führungsstil. Dieser wurde der Partei nach der verlorenen Bundestagswahl 1998 zum Verhängnis. Die Schwarzgeldkonten, die unter Kohls Führung angelegt worden waren, lösten die CDU-Finanzaffäre aus.
Quelle: dpaWolfgang Schäuble (November 1998 bis April 2000)
Nachdem Kohl als Konsequenz aus der Schlappe bei der Bundestagswahl seinen Verzicht auf den CDU-Vorsitz erklärt hatte, wurde der damalige Fraktionschef Wolfgang Schäuble Ende 1998 an die Spitze der Partei gewählt. Er war der Wunschkandidat Kohls und geriet schließlich selbst in den Strudel der Spendenaffäre. Schäuble zog auf großen Druck hin die Konsequenz und erklärte im Februar 2000, dass er den Fraktionsvorsitz aufgebe.
Quelle: imagoAngela Merkel (April 2000 bis Dezember 2018)
Nach dem Rücktritt Schäubles begann hinter den Kulissen ein Macht- und Ränkespiel, in dem sich unter anderem Volker Rühe und Jürgen Rüttgers Chancen auf den Parteivorsitz ausrechneten. Das Rennen machte letztlich aber klar die damalige Generalsekretärin Angela Merkel, die vor allem die CDU-Basis auf ihre Seite zog. Als erste Frau an der Parteispitze prägte sie mehr als 18 Jahre lang die CDU und führte sie im November 2005 zurück an die Regierung.
Quelle: imago