: Alkoholfreies Bier boomt

01.08.2023 | 11:11 Uhr
Die Produktion von alkoholfreiem Bier in Deutschland hat sich binnen zehn Jahren nahezu verdoppelt. Insgesamt setzt sich der langfristige Abwärtstrend bei den Brauereien aber fort.
Alkoholfreies Bier erlebt in Deutschland einen Boom.Quelle: dpa
2022 seien gut 474 Millionen Liter alkoholfreies Bier im Wert von 396 Millionen Euro gebraut worden, teilt das Statistische Bundesamt zum "Internationalen Tag des Bieres" am 4. August mit.
Damit habe sich die zum Absatz bestimmte Produktionsmenge von alkoholfreiem Bier in den vergangenen zehn Jahren um 96 Prozent erhöht. 2012 hatte sie noch bei knapp 242 Millionen Litern gelegen.
Gründe für den langfristigen Rückgang sind das immer höhere Durchschnittsalter der Bevölkerung sowie der Trend zu einer gesünderen Ernährung.

Bierbrauer: Langfristiger Abwärtstrend geht weiter

Insgesamt haben die deutschen Brauereien in der ersten Hälfte dieses Jahres wieder weniger Bier abgesetzt als zuvor. 4,2 Milliarden Liter bedeuteten einen Rückgang um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, so das Statistische Bundesamt. Damit setzt sich der langfristige Abwärtstrend fort.
Der Inlandsverbrauch ging in der ersten Jahreshälfte stärker zurück als der Export. Zehn Jahre zuvor hatten die Brauereien zum Halbjahr noch rund 600 Millionen Liter mehr verkauft.

Wie ist die Qualität von alkoholfreiem Hefeweizen und welche Zusatzstoffe sind drin?

16.05.2022

Biermischgetränke wuchsen ebenfalls

Leichte Biermischgetränke wie Radler wuchsen seit 2012 um 24 Prozent auf 403 Millionen Liter im vergangenen Jahr.
Allerdings wird immer noch deutlich mehr Bier mit Alkohol produziert: Im Jahr 2022 haben die Brauereien in Deutschland gut 7,6 Milliarden Liter alkoholhaltiges Bier hergestellt. Insgesamt ist die Produktion von alkoholhaltigem Bier in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren um zwölf Prozent gesunken.

Bier gebraut wird - gerade in Franken - fast überall, aber eine 'Internet-Brauererei' dürfte auch hier einmalig sein.

17.05.2023 | 02:38 min

Grund für Rückgang: "Konsumzurückhaltung der Verbraucher"

"Ein Hauptgrund ist neben dem kühlen und durchwachsenen Wetter im Frühling die Konsumzurückhaltung der Verbraucher, die nicht nur dem Handel zu schaffen macht, sondern auch der Gastronomie und den Brauereien", kommentierte der Deutsche Brauer-Bund die negative Entwicklung.
Wegen der hohen Inflation halten sich immer mehr Menschen mit Ausgaben in Gaststätten zurück, auch im Inlandstourismus hinterlässt die Konsumflaute Spuren.
Deutscher Brauer-Bund
Für die 1.500 überwiegend handwerklichen und mittelständischen Brauereien sei 2023 erneut ein extrem forderndes Jahr. Die explodierenden Kosten seit Beginn der Corona-Pandemie machten den Betrieben weiter zu schaffen.
Quelle: dpa, epd, Reuters

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