: "Orion"-Kapsel von Nasa-Mondmission zurück

11.12.2022 | 18:04 Uhr
Die Nasa setzt große Hoffnungen in die "Artemis"-Mondmission. Nach einem unbemannten Flug ist heute mit der Rückkehr der "Orion"-Kapsel zur Erde der letzte große Test geglückt.
Nach rund vier Wochen im All ist die unbemannte "Orion"-Kapsel der Nasa-Mondmission "Artemis 1" zurück auf der Erde. Die Kapsel landete am Sonntagabend im Pazifik vor der Küste Mexikos, wie auf Live-Bildern der US-Raumfahrtbehörde Nasa zu sehen war.
Mithilfe von Spezialisten, Tauchern und Booten soll "Orion" nun in den Hafen von San Diego gebracht werden. Die Testmission gilt als wichtiger Schritt für die Rückkehr von Menschen auf den Mond.

Nasa: "Orion"-Kapsel Millionen Meilen durch Weltraum gereist

"Splashdown", schrieb die Nasa auf Twitter - und hieß das Raumschiff "Zuhause" willkommen. "Orion" sei 1,4 Millionen Meilen durch den Weltraum gereist, habe den Mond umflogen und Daten gesammelt. Das helfe der Nasa bei den Vorbereitungen, auf weiteren "Artemis"-Missionen Astronauten zum Mond zu schicken. Sichtlich stolz sprach Nasa-Chef Bill Nelson von einem "historischen" Tag. Nun gehe es mit neuer Technologie weiter zur Erforschung neuer Grenzen.
Auch der deutsche Astronaut Alexander Gerst jubelte: "Ein historischer Moment & Meilenstein der Raumfahrt", schrieb er auf Twitter. "Die Menschheit hat wieder ein Raumschiff, das Menschen über den Erdorbit hinaus ins All tragen kann, um Mond & Mars zu erforschen".
Tweets zur "Orion"-Landung

Letzter großer Test: Landung der "Orion"-Kapsel

Nach fast einem Monat im All handelte es sich um den letzten großen Test für "Artemis 1": Mit rund 40.000 Kilometern pro Stunde soll "Orion" laut Nasa in die Atmosphäre der Erde geflogen und von dieser dann auf rund 480 Kilometer pro Stunde abgebremst worden sein.
Dabei musste das Hitze-Schutzschild von "Orion" Temperaturen von rund 2.800 Grad Celsius standhalten. Mithilfe von fünf Fallschirmen wurde "Orion" dann weiter auf rund 32 Kilometer pro Stunde abgebremst und landete im Meer.
Schon vor der Landung hatte Nasa-Chef Bill Nelson die "Artemis"-Testmission als "außergewöhnlichen Erfolg" bezeichnet. Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Programm "Artemis" sollen in den kommenden Jahren wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, darunter erstmals eine Frau.

1972 letzte bemannte Nasa-Mission zum Mond

Auf einen ersten bemannten Flug ("Artemis 2") um den Mond herum soll ein weiterer bemannter Flug inklusive Mondlandung ("Artemis 3") folgen. Die bislang letzten Menschen hatte die Nasa 1972 mit der "Apollo 17"-Mission auf den Mond gebracht. Insgesamt brachten die USA als bislang einziges Land mit den "Apollo"-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond.
Gestartet war "Artemis 1" - nach Kostenexplosionen und immer neuen Verschiebungen - als Sorgenkind. Aber nach dem Start am 16. November mit der Rakete "Space Launch System" vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida lief der Flug dann weitgehend glatt und die geplanten Meilensteine konnten abgehakt werden: Vorbeiflug am Mond, Einschwenken in die Umlaufbahn des Mondes, Ausschwenken aus der Umlaufbahn des Mondes, weiterer Vorbeiflug am Mond.

Mehrere Raumfahrtagenturen an "Artemis" beteiligt

Auch die Europäische Raumfahrtagentur Esa und Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an "Artemis" beteiligt. Die Esa steuerte beispielsweise das Europäische Servicemodul (ESM) bei, das auch Strom, Wasser und Luft liefert und das Raumschiff auf der richtigen Temperatur hält.
Die Antriebs- und Versorgungseinheit soll bei der Rückkehr vom Besatzungsmodul abgetrennt werden und in der Atmosphäre verglühen.
Quelle: dpa

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