: Australien: Rekordhochwasser nach Regenfällen

07.01.2023 | 17:01 Uhr
Regen ohne Ende in Australien: Mehrere Städte im Westen des Landes sind nach heftigen Regenfällen von der Außenwelt abgeschnitten. Vor allem die Region Kimberley ist betroffen.
In Australien haben Rekordhochwasser nach heftigen Regenfällen Regierungschef Anthony Albanese zufolge "verheerende Auswirkungen" auf abgelegene Städte im Westen des Landes. Viele der Gemeinden befänden sich in einer verzweifelten Situation, sagte Albanese gegenüber Journalisten. "Die Ressourcen sind einfach nicht vor Ort", fügte er hinzu.
Hubschrauber haben Menschen in den vergangenen Tagen in der dünn besiedelten Region Kimberley in Sicherheit gebracht, während das Hochwasser stieg.

Rettungsdienste: "Schlimmste Hochwasser" in Kimberley

Während der Regen zuletzt nachließ, könnten einige Städte noch tagelang von der Außenwelt abgeschnitten bleiben. Rettungsdienste sprachen vom "schlimmsten Hochwasser", das der Bundesstaat Westaustralien je erlebt habe.
Behördenangaben zufolge ist die Fläche Kimberleys dreimal so groß wie die des Vereinigten Königreichs, mit einer Bevölkerung von weniger als 40.000 Menschen.

Regenfälle durch "La Niña" begünstigt

Australien hatte in den vergangenen zwei Jahren wiederholt mit schweren Regenfällen zu kämpfen, die vom direkt aufeinander folgenden Auftreten des Wetterphänomens La Niña begünstigt wurden.

Das Wetterphänomen La Niña

  • La Niña ist die kalte Phase eines Zyklus im östlichen Pazifik.
  • Übersetzt heißt "la niña" auf Deutsch "Mädchen".
  • Die oberen Wasserschichten des tropischen Ostpazifiks kühlen sich dabei anomal stark ab.
  • Das aktuelle La-Niña-Ereignis wird sehr wahrscheinlich mindestens bis Ende dieses Jahres anhalten, so ein aktueller Bericht der Weltorganisation für Meteorologie.
  • Das könnte schwere Folgen unter anderem für Nordamerika und das Horn von Afrika haben.
  • La Niña ist das Gegenstück der warmen Phase El Niño.

Das Naturereignis El Niño

  • El Niño beschreibt eine großflächige temporäre Erwärmung der oberen Wasserschichten des tropischen Ostpazifiks.
  • Der Name bedeutet "Junge" oder auch "Christkind", da dieses Phänomen in Peru in der Regel zur Weihnachtszeit einsetzt.
  • El Niño wurde ursprünglich an der Westküste Südamerikas entdeckt. Es kann aber weltweit Auswirkungen haben.
  • Das Naturereignis tritt alle drei bis vier Jahre auf.

Quellen: Deutscher Wetterdienst, Science Media Center

Im Osten des Landes kam es im November zu flutartigen Überschwemmungen, die zum Teil ganze Häuser von ihren Fundamenten rissen. Im Juli wurden Tausende Bewohner der Küstenmetropole Sydney evakuiert, als Hochwasser die Randbezirke der Stadt überschwemmten.
Australische Wissenschaftler haben immer wieder davor gewarnt, dass die Klimaerwärmung das Risiko von Naturkatastrophen erhöht.
Quelle: AFP