: Steven Spielberg erhält Ehrenbären

von Henriette de Maizière
21.02.2023 | 14:09 Uhr
Popcorn-Kino, Drama oder Fantasy - Steven Spielberg lässt sich nicht in eine Schublade stecken. Er, einer der erfolgreichsten Regisseure, erhält den Ehrenbären für sein Lebenswerk.
Seit fast 50 Jahren bringt Steven Spielberg große Geschichten ins Kino. Gerade erst erhielt er zwei Golden Globes für seinen Film "Die Fabelmans" in den Kategorien "Beste Regie" und "Bestes Filmdrama". Der Film ist zudem für sieben Oscars nominiert.
Jetzt wurde Spielberg für sein Lebenswerk auf der Berlinale geehrt und bekam den goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk.

Biografie des Regisseurs von ihm selbst verfilmt

Spielbergs Filmbiografie "Die Fabelmans" feiert auf der Berlinale Deutschlandpremiere und kommt am 9. März in die deutschen Kinos. Es ist Spielbergs persönlichster Film und eine liebevolle Hommage an seine Familie.
Im Spiegel-Interview über den Film sagt Spielberg, er sei schüchtern - "Die Fabelmans" seien so etwas wie ein "öffentliches Geständnis." Und wenn es noch einen Film gäbe, den er hätte drehen wollen, sei es dieser gewesen.

Bei der glanzvollen Gala im Berlinale-Palast werden Jury und Wettbewerbsfilme vorgestellt.

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Spielberg gewährt tiefen Einblick in die eigene Jugend

Denn im Film erzählt der sonst eher öffentlichkeitsscheue Regisseur von seiner Kindheit und Jugend in Amerika. Von der Faszination fürs Kino. Von Antisemitismus. Von Demütigungen. Michelle Williams spielt im Film die Mutter. Sie erzählt, Spielberg sei am Set so großzügig und voller Liebe gewesen.
Es war tatsächlich nur am Anfang einschüchternd. Er hat uns voll und ganz vertraut und mit uns seine intimsten Erinnerungen geteilt - seine Familienfotos und alten Heimvideos.
Michelle Williams, Schauspielerin
Das Interview mit Schauspielerin Michelle Williams sehen Sie in der ganzen Folge von Leute Heute vom 15.02.2023.

Oskar Schindler steht für Menschlichkeit und Mut. Steven Spielberg setzte ihm mit "Schindlers Liste" ein filmisches Denkmal.

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Antisemitismus prägte seine Leben und seine Filme

Dem am 18. Dezember 1946 in Cincinati geborenen Spielberg war Antisemitismus nie fremd. Er wuchs auf in einer mittelständischen jüdischen Familie mit Wurzeln in Russland und wurde spätestens als Jugendlicher selbst antisemitisch angefeindet und gedemütigt. 
Der Holocaust war in seinem Elternhaus immer gegenwärtig. Und das Jüdische hat Spielberg immer wieder in seine Filme gebracht. Der Film "Schindlers Liste" entstand 1993. Während der Dreharbeiten im polnischen Krakau baten Überlebende des Holocausts Spielberg darum, ihre Erlebnisse erzählen zu dürfen. 
Geschichten erzählen, festhalten, was geschehen ist: "Oral history" - die Erinnerungen an das Grauens der Nachwelt erhalten, damit sich nachfolgende Generationen das immer wieder anhören können.
Daraus wurde die "Survivors of the Shoa Visual History Foundation" (Shoa Foundation 1994) - 52.000 Interviews in 32 Sprachen, aufgenommen in 56 Ländern.

US-Regisseur Steven Spielberg hat für "The Fabelmans" in Los Angeles gleich zwei Golden Globes abgeräumt.

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Viele Meisterwerke, ein Regisseur

Spielberg hat Generationen von Kinogänger*innen geprägt, ist in unsere kollektive Psyche eingedrungen mit seinen großen Filmen. "Der weiße Hai" (1975), "E.T.- der Ausserirdische" (1982), "Schindlers Liste" (1993), "Der Soldat James Ryan" (1998) und viele andere mehr. Und nun "Die Fabelmans".
Der Ehrenbär der Berlinale geht an Steven Spielberg - für jeden seiner Filme und für sein Lebenswerk.

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