: 1,4 Millionen Menschen weniger als gedacht

25.06.2024 | 13:30 Uhr
Deutschland hat rund 82,7 Millionen Einwohner - und damit etwa 1,6 Prozent weniger als bisher angenommen. Das zeigen die Daten des Zensus 2022.

Die Bevölkerung Deutschlands ist weniger stark gewachsen als angenommen. Laut Zensus lebten 2022 82,7 Millionen Menschen im Land, rund 1,4 Millionen weniger als bislang angegeben.

25.06.2024 | 00:24 min
Die Bevölkerung Deutschlands ist zwischen 2011 und 2022 weniger stark gewachsen als bislang angenommen. Das geht aus den Ergebnissen des Zensus 2022 hervor, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurden.

Bevölkerung wuchs weniger stark als erwartet

Danach wuchs die Bevölkerung seit 2011 zwar um 2,5 Millionen auf insgesamt 82,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner am 15. Mai 2022. Das waren rund 1,4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner weniger, als bislang auf Basis der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung angenommen wurden, wie die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, erklärte.
Sie stellte erste Ergebnisse der alle zehn Jahre stattfindenden, umfassenden Erfassung der Bevölkerung und ihrer Wohnsituation vor. Der Zensus sei "eine Art Inventur für Deutschland", sagte Brand. Seine Ergebnisse sind beispielsweise relevant für Verkehrs-, Kita- oder Schulplanung. Die ersten Auswertungen der Statistiker geben Auskunft zu Wohnungsgrößen, Heizarten und Mieten in Deutschland.

"Krisen verunsichern die Menschen und viele schieben den Kinderwunsch deshalb auf", so Prof. Martin Bujard, Forschungsdirektor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung.

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1,6 Prozent weniger Einwohner

Der Zensus ermittelte zum Stichtag 15. Mai 2022 die Bevölkerungszahlen aller 10.786 Städte und Gemeinden. Im Durchschnitt hatte Deutschland zu diesem Stichtag 1,6 Prozent weniger Einwohnerinnen und Einwohner als bislang angenommen. In 56 Prozent dieser Gemeinden habe es am 15. Mai 2022 mindestens ein Prozent weniger Menschen gegeben.
In sieben Bundesländern waren die Abweichungen nach unten überdurchschnittlich, am deutlichsten mit jeweils minus 3,5 Prozent in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg sowie in Mecklenburg-Vorpommern. Bremen und das Saarland wiesen gegenüber den bislang offiziellen Zahlen Abweichungen nach oben auf.

In Deutschland ist die Geburtenrate ungewöhnlich stark gesunken - auf 1,36 Kinder pro Frau. Laut Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung ist dies der niedrigste Wert seit 2009.

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Fast eine Million weniger Ausländer als angenommen

Die bundesweiten Abweichungen zur Bevölkerungsfortschreibung betreffen den Angaben zufolge besonders die ausländische Bevölkerung. Laut Zensus 2022 lebten am 15. Mai 2022 in Deutschland rund 10,9 Millionen Ausländerinnen und Ausländer, fast eine Million weniger als bislang amtlich ausgewiesen.

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Als Gründe hierfür nannte die Statistikbehörde die Einflüsse von Fluchtbewegungen auf die melderechtliche Erfassung von Ausländern. So könnten diese später wieder in ihre Herkunftsländer zurückgezogen sein, ohne dass sie sich abgemeldet hätten. Ein anderer Grund sei, dass sich manche Ausländer nicht in Deutschland abgemeldet hätten, etwa wenn sie ihren Ruhestand im Ausland verbringen, sagte Gößl.
Quelle: dpa, AFP

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