: Brasilien: Hochwasser spült Dinosaurier frei

19.07.2024 | 10:48 Uhr
Hochwasser in Brasilien haben ein 200 Millionen Jahre altes Dinosaurier-Fossil freigespült. Ein Team von Spezialisten hat mit der Untersuchung des Fundes begonnen.
Paläontologen arbeiten an dem Dinosaurierfossil, das in Sao Joao do Polesine, Rio Grande do Sul, Brasilien, entdeckt wurde. Quelle: AFP / Federal University of Santa Maria
Die Flutkatastrophe im Süden von Brasilien hat ein etwa 200 Millionen Jahre altes Dinosaurier-Skelett freigelegt, das nach Angaben von Paläontologen "sehr gut erhalten" ist. Das Fossil wurde im Mai in der Nähe der Stadt São João do Polêsine etwa 280 Kilometer westlich von Porto Alegre gefunden, einer bedeutenden Fossil-Lagerstätte in der brasilianischen Pampa.

Hunderte Dörfer stehen unter Wasser, mehr als 1,3 Millionen Menschen sind von den Überflutungen betroffen. Strom, Trinkwasser und Telefonnetz sind aktuell nicht vorhanden.

08.05.2024 | 01:32 min

Der Dinosaurier war Fleischfresser

Ein Team von Paläontologen von der Universität in der Stadt Santa Maria brauchte vier Tage, um das "fast vollständige" Dinosaurier-Skelett auszugraben und zur Analyse ins Labor zu bringen, wie der Studienleiter Rodrigo Temp Müller der Nachrichtenagentur AFP sagte. Ersten Erkenntnisse zufolge handelt es sich um ein Exemplar aus der Gruppe der Herrerasauridae.

Taube und steife Hände nach dem Schlafen - im Netz kursiert das gerade unter der Bezeichnung T-Rex-Arme.

18.06.2024 | 04:11 min
Dabei handelt es sich um fleischfressende Dinosaurier, die sich auf zwei Beinen fortbewegten und in der Trias-Zeit vor 250 bis 200 Millionen Jahren im heutigen Brasilien und Argentinien vorkamen. Temp Müller sagte, bisher sei nur einmal ein vollständiges Skelett eines Herrerasaurus gefunden worden. Dieser Fund in derselben Region im Süden Brasiliens im Jahr 2014 hatte zur Identifizierung der Dinosaurier-Art Gnathovorax cabreira geführt.

Das Dinosaurier-Skelett wird jetzt von Forschern untersucht

Das neue Fossil wird nun mehreren Analysen unterzogen, um zu überprüfen, ob es auch zu dieser Art gehört. "Wir müssen bei dieser Arbeit sehr vorsichtig sein und sehr akribisch, fast schon chirurgisch vorgehen", sagte Temp Müller. Dieser Prozess könne "mehrere Monate" dauern. Die Ergebnisse sollen dann in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift veröffentlicht werden.

Sie gehören zu den größten Tieren, die von der Natur hervorgebracht wurden. Ein Komet löschte sie aus. Neue Erkenntnisse präzisieren das Bild von den Urzeitriesen immer weiter.

24.09.2023 | 17:32 min
Bei den Überschwemmungen im Süden Brasiliens waren im Mai mehr als 180 Menschen ums Leben gekommen. Der tagelange Starkregen richtete auch schwere Sachschäden an. Für die Paläontologen waren das Hochwasser allerdings nützlich, weil es das Fossil laut Temp Müller durch "beschleunigte Erosion" viel früher sichtbar machte, als dies normalerweise der Fall gewesen wäre.
Unwetter können für Fossilien aber auch zur Gefahr werden, wie der Paläontologe betont. Starker Regen zerstöre auch "viel Material", vor allem kleine Fragmente.

Im Dinosaurier Museum in Denkendorf wird aus einem chaotischen Haufen versteinerter Knochen eines Tyrannosaurus Rex, ein komplettes Skelett zusammengesetzt.

08.12.2021 | 06:40 min
Quelle: AFP

Mehr über Brasilien