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: So erfindet Civilization VII den Klassiker neu

von Kevin Schubert
21.08.2024 | 17:11 Uhr
Acht Jahre lang haben Fans gewartet, jetzt sind erste Details zu Sid Meier's Civilization VII bekannt. Was das erste Gameplay-Showcase verrät und wann Civ 7 kommt - ein Überblick.
Civilization VII erscheint für diverse Plattformen am 11. Februar. Quelle: 2K Games
"Nur noch eine Runde": Wer schon einmal Civilization gespielt hat, kennt dieses Gefühl. Runde für Runde führt der Spieler eine Zivilisation von der Antike bis in die Neuzeit. Er erforscht Technologien, gründet neue Städte, schließt Bündnisse oder führt Kriege.
Wenn alles gut läuft, steht am Ende ein Imperium. Wenn nicht, hat man zumindest etwas über die Geschichte der Menschheit gelernt - und könnte ja "nur noch eine Runde" schauen, ob es in einem neuen Spiel besser läuft.

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Mit diesem Spielprinzip prägt die Civilizations-Reihe bereits seit 1991 das Rundenstrategie-Genre - und gehört mit mehr als 70 Millionen Verkäufen weltweit zu den Giganten der Gaming-Industrie.
Jetzt haben die Entwickler von Firaxis erstmals Einblicke in den siebten Teil der Serie gegeben. Dabei zeigt das 25-minütige Gamplay Showcase von "Sid Meier's Civilization VII", wie revolutionär eine Fortsetzung sein kann.

Was ist über die Neuerungen in Civilization VII bekannt?

Drei Zeitalter - mit eigenen Zivilisationen

Bislang führt man bei Civilization eine Nation von der Steinzeit bis in die Moderne. Doch damit bricht Civilization VII radikal. Statt eines nahtlosen Übergangs zwischen historischen Epochen, gibt es im neuesten Teil der Serie drei in sich geschlossene Zeitalter:
  • Ein antikes Zeitalter
  • Ein Zeitalter der Entdeckung
  • Ein modernes Zeitalter
Lead Producer Andrew Frederiksen drückt das im Showcase so aus:
Jedes Zeitalter ist so konzipiert, dass es wie ein historischer Sandkasten funktioniert, in dem man wirklich in diese Zeit eintauchen kann.
Andrew Frederiksen, Lead Producer bei Firaxis
Zu jedem Zeitalter gehören exklusive Technologien und Ressourcen, aber eben auch Nationen.
Game-Designer Carl Harrison schwärmt im Showcase über die Vorteile dieser Revolution. "In der Vergangenheit musste jede Zivilisation über das gesamte Spiel hinweg ausbalanciert werden." Eine Supermacht der Antike, etwa das Römische Imperium, musste auch in der Moderne noch spielbar sein. Eine Supermacht der Neuzeit, etwa die USA, startete absurderweise auch 4.000 vor Christus - und musste diese Phase ohne allzu großen Rückstand auf frühe Imperien überstehen.

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Dass nun jedes Zeitalter seine eigenen Nationen hat, "bedeutet, dass wir jeder Zivilisation Boni, Einheiten und Gebäude geben können, die sich jederzeit relevant und mächtig anfühlen", sagt Harrison.
Das ist großartig für die historische Immersion.
Carl Harrison, Game-Designer bei Firaxis
Dabei sollen die Zeitalter sowohl für sich gespielt werden können als auch zu einer kompletten Kampagne verwoben werden. Die spielerischen Entscheidungen der Antike sollen beeinflussen, wie und mit welcher Nation man in den folgenden Zeitaltern weiterspielt. Während manche Gebäude verschwinden, sollen Weltwunder die Zeitalter überdauern - so wie das heutige Rom zwar auf den Fundamenten der historischen Weltstadt aufgebaut ist, nur wenige Wahrzeichen wie das Kolosseum aber tatsächlich noch erhalten sind.
"Anstatt eine einzige Zivilisation über alle Zeitalter hinweg zu spielen, entwickelt man sein Reich für jedes Zeitalter zu einer neuen Zivilisation - einer, die geeignet ist, die historischen Herausforderungen der jeweiligen Zeit zu meistern", sagt Creative Director Ed Beach.

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Größere Rolle für die Anführer

Erstmals in der Geschichte von Civilization können Herrscher unabhängig von einer Nation gewählt werden. Das widerspricht zwar der verbesserten "historischen Immersion", mit der die Macher den Wechsel zu Zeitaltern begründen. Dafür soll die Kombination von Anführern mit verschiedenen Zivilisationen die strategische Tiefe des Spiels erhöhen, da jeder Herrscher eigene Vorteile mit sich bringt.
Benjamin Franklin und Ashoka: Die Anführer sollen in Civilization VII eine größere Rolle einnehmen.Quelle: 2K Games
Im Gegensatz zur Zivilisation bleiben die Herrscher beim Zeitalter-Wechsel bestehen. Zudem hat jeder Anführer Attribute, die mit der Zeit entwickelt werden können. Im Showcase sind Fertigkeiten in den Bereichen Kultur, Diplomatie, Wirtschaft, Entdeckung, Militär und Wissenschaft zu sehen.

Wann Civilization VII erscheint - und wo

Allzu lange müssen Fans nicht mehr warten: "Sid Meiers: Civilization VII" soll am 11. Februar 2025 erscheinen - und zwar für PC, PS4 und PS5, Xbox Series und Xbox One, Linux, Mac und die Nintendo Switch. Die teureren "Deluxe"- und "Founders"-Editionen sollen bereits am 6. Februar erhältlich sein und Zusatzinhalte enthalten - unter anderem das indigene Volk der Shawnee und dessen Häuptling Tecumseh.

Spannend für Online-Spieler: Der Multiplayer bei Civilization VII soll auch ermöglichen, mit Gamern anderer Plattformen zu spielen. Ein PC-Spieler kann also auch mit einer befreundeten Playstation-Spielerin spielen.

Überarbeitetes Kampfsystem

Kommandanten können jetzt mehrere Truppen zu Armeen vereinen, was insbesondere die Truppenverlegung einfacher machen dürfte. Die Kämpfe finden anschließend allerdings wie gewohnt Einheit für Einheit auf den bekannten Hex-Feldern statt.

Organischer Städtebau

Die Bezirke des Vorgängers fallen weg, auch die Handwerker gibt es nicht mehr. Stattdessen wird die Umgebung direkt über das Städte-Menü bebaut. Pro Hex-Feld sollen bis zu zwei Gebäude gebaut werden können. Grafisch wirken die Städte in Civilization VII insgesamt deutlich organischer und hübscher als im Vorgänger.

Weniger Siegmöglichkeiten

In Civilization VI gab noch sechs Möglichkeiten, das Spiel für sich zu entscheiden (Diplomatie, Herrschaft, Kultur, Punkte, Religion, Wissenschaft). Im Gameplay von Civilization VII sind zunächst nur vier Zweige ersichtlich, in denen Spieler Vermächtnispunkte sammeln können - Kultur, Militär, Wirtschaft und Wissenschaft. Unklar ist, welche Rolle etwa Religionen im neuen Spiel einnehmen.

Krisen zum Ende eines Zeitalters

Neigt sich ein Zeitalter dem Ende zu, müssen Spieler auch mit Krisen umgehen. Die ähneln den dunklen Zeitaltern des Vorgängers. Spieler müssen dann zwischen verschiedenen Malussen wählen.

Es gibt wieder Naturkatastrophen

Im Abspann sind bereits Hurrikans, Tornados und Vulkanausbrüche zu sehen. Der Umgang mit der Natur bleibt damit wie in der Civilization VI-Erweiterung "Gathering Storms" ein Spielelement.

Was ist noch offen?

Die Zivilisationen

Bislang sind nur wenige Nationen bekannt.
  • Im antiken Zeitalter: Ägypten, Rom, Maya, Aksum, Maurya
  • Im Zeitalter der Entdeckung: Mongolei, Songhai
  • In der Neuzeit: Buganda
Der Städtebau wirkt in Civilization VII organischer als im Vorgänger. Quelle: 2K Games

Die Anführer

Auch die wählbaren Anführer sind noch weitgehend unbekannt. Im Gameplay zu sehen sind bereits:
  • Amina, Königin des Emirats Zazzau
  • Ashoka, Kaiser des Maurya-Reichs
  • Augustus, erster Kaiser Roms
  • Benjamin Franklin, ein Gründungsvater der Vereinigten Staaten
  • Hatschepsut, altägyptische Königin
  • Konfuzius, chinesischer Philosoph
  • Napoléon Bonaparte, Kaiser der Franzosen

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Wie reagieren Fans der Reihe auf die Änderungen?

Sehr gespalten. Interessant: Gamer und Journalisten, die das Spiel bereits angetestet haben, sind durchaus angetan. Trotz der "wohl massivsten Änderungen und Neuerungen" in der Erfolgsserie, sei auch Teil VII "immer noch ein Civ", schreibt etwa Gamestar-Redakteur Martin Deppe.
Im Kommentar-Bereich des Gameplay Showcase überwiegen jedoch Kritik und Skepsis. "Ich kann es kaum erwarten, Musa zu spielen, den großen Anführer von Japan, das Schweden wird", bemerkt ein Nutzer. Viele befürchten, dass Firaxis statt Civilization VII eine Neuauflage des Civ-Konkurrenten "Humankind" entwickelt hat. Manche Fans haben das Spiel sogar direkt abgeschrieben. "Kann die Enthüllung von Civ 8 kaum erwarten", kommentiert ein anderer Nutzer.

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