: Pritzker-Preis geht an David Chipperfield

07.03.2023 | 16:39 Uhr
David Chipperfield erhält die renommierteste Auszeichnung der Architektur-Branche: den Pritzker-Preis. Berühmtheit erlangte der Stararchitekt auch durch bekannte Bauten in Berlin.
Britischer Architekt David ChipperfieldQuelle: epa
Der Brite David Chipperfield erhält den diesjährigen Pritzker-Preis für Architektur. Die Jury teilte am Dienstag mit:
Subtil und doch kraftvoll, gedämpft und doch elegant, ist er ein produktiver Architekt, der radikal in seiner Zurückhaltung ist und seine Ehrfurcht vor Geschichte und Kultur demonstriert.
Jury, Pritzker-Preis für Architektur
Der Pritzker-Preis ist die renommierteste Auszeichnung der Architektur-Branche und ist mit 100.000 Dollar dotiert.

Chipperfield "überwältigt" über Pritzker-Auszeichnung

Chipperfield ist in Deutschland vor allem für die Sanierung der Neuen Nationalgalerie und den Wiederaufbau des Neuen Museums bekannt.
Ich bin so überwältigt, diese außergewöhnliche Ehre zu erhalten und mit den früheren Empfängern verbunden zu sein, die alle so viel Inspiration für den Beruf gegeben haben.
David Chipperfield, britischer Architekt
Vor allem mit der Neugestaltung der Berliner Museumsinsel und einem damit verbundenen sensiblen Umgang mit dem historischen Material machte sich Chipperfield einen Namen in Deutschland. 1997 gewann seine Firma in Zusammenarbeit mit Julian Harrap den internationalen Wettbewerb für den Wiederaufbau des Neuen Museums. Sein Bebauungsplan konzentrierte sich auf die Wiederherstellung des ursprünglichen Gebäudes.
2021 schloss der Architekt dann ein weiteres Großprojekt in Deutschland ab: die Sanierung der Neuen Nationalgalerie in Berlin. Fünf Jahre lang hatte er mit seinem Team den ikonischen Bau von Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969) mit hochmodernen Mitteln in gewollt alten Stand versetzt.

Chipperfield auch mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Seine Karriere begann Chipperfield in den 70er Jahren. Er erhielt die Möglichkeit, in den Büros der Architektur-Stars Norman Foster und Richard Rogers zu arbeiten. 1984 machte er sich selbstständig - der Entwurf eines Ladens für den japanischen Modedesigner Issey Miyake brachte den Durchbruch, zuerst in Japan, dann in Europa. Später erhielt er das Bundesverdienstkreuz für seine Arbeit und wurde in den britischen Adelsstand erhoben.
Der nächste Auftrag aus Deutschland wartet schon auf Chipperfield. Er soll für das Auswärtige Amt das frühere Goethe-Haus, ein repräsentatives Palais in Manhattan, für 20 Millionen Euro aus dem Dornröschenschlaf holen.
Frühere Pritzker-Preisträger waren unter anderem Zaha Hadid, Rem Koolhaas, Norman Foster und Peter Zumthor. Vergangenes Jahr wurde der im westafrikanischen Burkina Faso geborene und in Berlin lebende Architekt Francis Kéré mit dem Preis geehrt.

Nach fünf Jahren Wiederaufbau wird das Neue Museum in Berlin wieder eröffnet. Der Star-Architekt David Chipperfield hat Berlins schönste Ruine aufwändig restauriert.

05.10.2009 | 28:31 min
Quelle: dpa