: Schädlinge profitieren vom Klimawandel
Sicherlich haben die sich rasch ändernden klimatischen Bedingungen auch Einfluss auf die Entwicklung des Eichenprozessionsspinners.
Zuletzt extrem trockene und heiße Jahre
Während der Eichenprozessionsspinner früher vor allem eher in aufgelichteten Wäldern oder Randlagen vorkam, ist er heute auch in der Fläche vertreten.
Sommerzeit bedeutet Ungezieferzeit: Aber nicht alle ungebetenen Gäste in Haus und Garten sind Schädlinge, die gleich bekämpft werden müssen. Ein Schädlingsbekämpfer klärt auf.
04.07.2023 | 03:23 minGefahr für Mensch und Natur
Mit der Häufung von Fraßjahren kommt es zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der Lebenskraft der Eichen, die zum Absterben von Bäumen führen kann.
Wo der Schädling vorkommt
Bereits seit den 1990er Jahren tritt der Schädling in Bayern in Erscheinung, wie die Biologin Gabriela Lobinger von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft berichtet. Seitdem werde zunehmend auch ein Befall in Waldgebieten beobachtet, zuerst in Unterfranken und im Donauries, mittlerweile auch in anderen Regionen.
Gegenspieler des Eichenprozessionsspinners müssen gestärkt werden
Diese Gegenspieler müssen gestärkt werden, etwa durch ausreichende Blühflächen.
Fachleute wollen neue Methoden zur Bekämpfung erproben
Neue Methoden gegen den Schädling
In NRW wird aktuell die Verwirrung der männlichen Tiere durch Sexuallockstoffe getestet, die in Form kleiner Kügelchen in die Bäume geschossen werden. Das soll die Paarung verhindern. Die Methode sei in Deutschland neu, aber in den Niederlanden bereits erprobt, sagt Theisinger. Dort sei ein Rückgang der Nester um bis zu 50 Prozent festgestellt worden. Anhand der Ergebnisse aus NRW, die im Sommer 2024 feststehen sollen, soll ein bundesweites Projekt entstehen, um weitere mögliche Anwendungsbereiche für die Methode zu erforschen.
Von Biozid-Behandlungen vom Hubschrauber aus, wie sie mitunter etwa in Bayern und Sachsen-Anhalt durchgeführt werden, rät der Nabu ab. "Das hat fatale Folgen für das Ökosystem Wald, das durch Hitze und Trockenheit ohnehin schon unter hohem Stress steht", sagt Bethke.