: Agent: Profi wegen schwangerer Frau entlassen

12.09.2024 | 18:30 Uhr
Gefeuert, weil seine Frau ein Kind erwartet: So ergeht es offenbar dem schwedischen Eishockey-Profi Stefan Stéen beim Verein Dundee Stars. Das will sein Agent nicht stehen lassen.
Eishockey-Torwart Stefan Stéen im Einsatz für die Vienna CapitalsQuelle: IMAGO/GEPA pictures
"Ich will keinen Torwart, dessen Frau schwanger ist - ich will diesen Stress nicht." Mit diesen Worten begründete Steve Ward, Eigentümer des schottischen Eishockey-Clubs Dundee Stars, die Entlassung des schwedischen Torwarts Stefan Stéen gegenüber dessen Agenten Michael Latschenberger - wie Latschenberger ZDFheute berichtet.
Stéen hatte kurz zuvor einen Vertrag mit dem schottischen Club unterschrieben, saß auf gepackten Umzugskisten und war bereit, mit seiner Frau und seinem ungeborenen Kind in Schottland ein neues Leben zu beginnen.
Doch als der Umzug nach Dundee kurz bevorstand, erhält Latschenberger in einem 7-minütigen Telefonat mit Eigentümer Ward die Mitteilung über die Entlassung - inklusive der Begründung, die er nicht nachvollziehen kann. Der Klub ließ Anfragen zu dem Thema nach Angaben mehrerer Medien unbeantwortet. 

Agent: Haben Schwangerschaft transparent gemacht

Von Anfang an sei die Schwangerschaft bei den Verhandlungen transparent gemacht worden, sowohl der Klub als auch der Trainer seien darüber informiert gewesen und hätten sich auf die neue Familie im Kreise des Vereins gefreut. Die Entlassung - vertraglich in bestimmten Fällen rechtlich möglich - kam deshalb für Latschenberger mehr als überraschend. Die Begründung kritisiert er scharf:
Für mich geht es auch darum, dass man mit Menschen nicht so umgeht, sie wie Ware behandelt. Dass man eine hochschwangere Frau Umzugskisten packen lässt und dann das.
Michael Latschenberger, Agent von Stefan Stéen

Stéen will Einigung mit Dundee

Stéen und Latschenberger bemühen sich um eine Entschädigung für die Entlassung und habe sich dabei laut Latschenberger sogar bei den finanziellen Forderungen mittlerweile auf den Verein zubewegt - bisher ohne Erfolg. Nun würden rechtliche Schritte geprüft, man sei aber weiterhin an einer außergerichtlichen Lösung interessiert, die für alle Seiten akzeptabel sei. Ein Gang vor Gericht liege weder im Interesse des Spielers noch des Vereins, so Latschenberger.
Was klar ist: Ein Einsatz für die Dundee Stars ist für Stéen kein Thema mehr, bald will er jedoch für einen neuen Verein auflaufen. Priorität habe jetzt aber erstmal eine andere Sache: die Geburt seines Kindes.

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Quelle: ZDF
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Quelle: tjs

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