FAQ

: Kaum gebrauchte E-Autos auf dem Markt

01.03.2023 | 09:50 Uhr
Das Angebot an gebrauchten Elektroautos ist im Moment noch mau. Experten glauben, dass Interessenten noch etwa zwei Jahre Geduld brauchen, bis das Angebot größer ist.
Gebrauchte e-Autos sind derzeit noch Mangelware.Quelle: dpa
Wem ein neues Elektroauto zu teuer ist, der tut sich schwer, stattdessen gebraucht zu kaufen. Das Angebot an gebrauchten Stromern hat sich binnen Jahresfrist zwar verdoppelt, doch noch immer sind sie relativ selten. Das zeigen Zahlen der Fahrzeugbörse Mobile.de, des Kraftfahrt-Bundesamtes und des Marktbeobachters DAT.
Auf Mobile.de waren im Januar durchschnittlich 25.000 Gebrauchte reine Elektroautos inseriert, wie eine Auswertung des Unternehmens für die dpa zeigt, bei der Fahrzeuge mit mehr als 20 Jahren oder 200.000 Kilometern nicht berücksichtigt wurden.
Das war ein Anstieg um 106 Prozent gegenüber dem Januar 2022. Dennoch sind die Stromer Exoten auf der Plattform: Auch nach der Verdopplung machten sie nur 2,4 Prozent des Angebots aus.

Warum ist das Angebot an gebrauchten E-Autos im Moment so niedrig?

"Bei älteren Gebrauchtwagen gibt es im Moment noch kein relevantes Angebot", erklärt Thomas Peckruhn, der Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK).
Bei älteren Gebrauchtwagen gibt es im Moment noch kein relevantes Angebot. Das liegt vor allem daran, dass es vor drei Jahren noch kein breites Angebot an neuen Elektroautos gab und dementsprechend auch die Neuzulassungen niedriger waren.
Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)
Drei Jahre ist bei Gebrauchtwagen eine typische Frist, weil viele Leasingverträge so lange laufen und die Autos dann in diesem Alter auf den Markt kommen. Doch der Markt für gebrauchte Stromer ist sehr viel jünger.
Im Angebot bei Mobile.de lag ihr Durchschnittsalter im Januar bei 25 Monaten. Benziner waren mit 77 Monaten sehr viel älter, ebenso Diesel mit 66 Monaten - hier gibt es eben auch viele alte Gebrauchte.

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Wann könnte es mehr gebrauchte e-Autos geben?

Wer mehr Auswahl will, muss sich dementsprechend noch gedulden.
Ein größeres Angebot an gebrauchten Elektroautos wird es wahrscheinlich ab 2024 oder 2025 geben.
Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)
Dann kommen die Leasingrückläufer aus den vergangenen Jahren mit höheren Stromeranteilen auf den Markt.

Was kostet ein gebrauchtes Elektroauto?

In der Anschaffung sind neue Stromer nicht billig. Doch zumindest die sogenannten Restwerte waren zuletzt niedriger als bei Autos mit Verbrennungsmotor. Für einen typischen drei Jahre alten Stromer ermittelte die DAT im Januar einen Restwert von 61,5 Prozent des Listenneupreises.
Bei Diesel waren es 66,8 und bei Benzinern 69,6 Prozent. Ein Teil des Unterschiedes geht dabei allerdings auf die staatliche Förderung für neue E-Autos zurück.

Die Förderung beim Kauf eines Elektroautos ist 2023 stark gekürzt worden, bei Hybriden entfällt sie sogar ganz. Lohnt sich der Kauf trotzdem?

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Sind gebrauchte e-Autos gefragt?

Bei der DAT bezeichnet man die Nachfrage als "verhalten". Denn für die allermeisten Autokäufer kommt ein Elektroauto entweder gar nicht oder nur als Neuwagen infrage, wie aus der Umfrage für den alljährlichen DAT-Report hervorgeht.
Selbst unter den befragten Gebrauchtwagenkäufern sagten nur 14 Prozent, dass ein gebrauchter Stromer für sie infrage käme. Doppelt so viele unter ihnen sagten "Nein, nur ein E-Neuwagen".
Dennoch gehen die auf Mobile.de angebotenen Elektroautos verhältnismäßig schnell weg. Im Januar zählte man dort im Schnitt 38 Standtage. Bei Benzinern, Dieseln und Hybriden waren es jeweils mehr als 50.

Worauf muss ich beim Kauf unbedingt achten?

Zu den Dingen, die die Käufer beim Erwerb eines gebrauchten Stromers beschäftigt, gehört auch der Zustand der Batterie. Er wird in der Umfrage der DAT mehrheitlich als mindestens so wichtig wie die Laufleistung eingestuft.
Auch Peckruhn sieht ihn als bedeutend für den Preis eines Elektroautos an. Er betont allerdings, dass sich der Zustand zuverlässig prüfen lasse. Und außerdem gebe es von den Herstellern lange Garantien.
Quelle: Christof Rührmair, dpa

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