: 14-Jähriger soll Anschlag geplant haben

05.04.2023 | 18:20 Uhr
Zugriff der Terrorfahnder an der deutsch-französischen Grenze: Ein 14-Jähriger wurde im Elsass festgenommen. Er soll einen islamistischen Anschlag vorbereitet haben.
Ein 14-Jähriger ist in Frankreich wegen der Vorbereitung eines islamistischen Anschlags in einer Ortschaft im Elsass direkt an der deutschen Grenze festgenommen worden. Bei dem islamistisch radikalisierten Jugendlichen habe die Polizei einen Sprengsatz sichergestellt, sagte ein Sprecher des französischen Innenministeriums.
Der Zugriff erfolgte demnach am Dienstagmorgen in Rosenau, einem kleinen Ort in der Nähe der deutschen Stadt Lörrach auf der anderen Rheinseite. Medienberichten zufolge waren die französischen Sicherheitsbehörden erst vor einigen Tagen auf den Jugendlichen aufmerksam geworden. Dieser hatte demnach mit selbst gekauften Teilen und Stoffen einen Sprengsatz gebastelt.

Jugendlicher plante Anschlag im Namen der Terrormiliz IS

Wie die Zeitung "Le Parisien" berichtete, habe der Jugendliche einen Anschlag im Namen der Terrormiliz "Islamischer Staat" verüben wollen. Welches Anschlagsziel der 14-Jährige im Visier hatte, sei nicht bekannt.
Für den Zugriff rückten Spezialkräfte aus Paris an, berichtete die örtliche Zeitung "Les Dernières Nouvelles d'Alsace", die auch ein Foto des Wohnhauses im Zentrum des Ortes veröffentlichte. Eine Tante des Jugendlichen sagte der Zeitung, es handle sich um einen intelligenten Jungen, der nach dem Überspringen einer Klasse ins Gymnasium gekommen sei. Seine Eltern seien überhaupt nicht religiös orientiert, ebenso wenig wie seine Klassenkameraden.

Innenminister: Terroristische Bedrohung weiter hoch

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin dankte den Sicherheitskräften nach dem Zugriff im Elsass für ihre Wachsamkeit. Die terroristische Bedrohung in Frankreich sei weiter hoch. Seit 2017 seien 41 islamistische Anschläge vereitelt worden, sagte er. Zuletzt wurde auch ein Urteil gegen die Beschuldigten im Prozess um das Attentat von Nizza gesprochen.
Quelle: dpa

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