: Entführter Entwicklungshelfer offenbar frei

09.12.2022 | 19:44 Uhr
Über vier Jahre war der Entwicklungshelfer Jörg Lange in der Gewalt von Islamisten. Nach Medienberichten wurde er nun in Mali freigelassen und an die deutsche Botschaft übergeben.
Ein Reisebus fährt durch die Wüste im zentralafrikanischen Mali. (Symbolbild)Quelle: dpa
Der vor mehr als vier Jahren in der Sahelzone entführte deutsche Entwicklungshelfer Jörg Lange ist laut Medienberichten in Mali freigekommen. Wie der "Spiegel" am Freitag unter Berufung auf Sicherheitskreise meldete, war der marokkanische Geheimdienst an der Freilassung des 63-Jährigen beteiligt.
Auch das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtete von der Freilassung Langes - ein hoher Regierungsbeamten des Berliner Krisenstabs habe das bestätigt. Von deutscher Seite soll laut "Focus" ein hohes Lösegeld gezahlt worden sein. Das Auswärtige Amt wollte den Bericht auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes nicht kommentieren.

In dem westafrikanischen Land herrschen Chaos, Gewalt und Flucht. Die Militär-Regierung setzt auf Russland als Verbündeten und auch die Wagner-Gruppe kämpft mit Söldnern im Land.

18.05.2022

Entwicklungshelfer wohl an deutsche Botschaft übergeben worden

Laut "Spiegel" wurde Lange am Donnerstag von seinen Entführern im Norden Malis zunächst an die marokkanischen Vermittler übergeben und von diesen zur deutschen Botschaft in der malischen Hauptstadt Bamako gebracht.
Dem Entwicklungshelfer gehe es den Umständen entsprechend gut. Er solle nun so schnell wie möglich nach Deutschland gebracht werden.

Im April 2018 entführt, später an den IS verkauft

Lange war der Landesdirektor der Bonner Hilfsorganisation Help für den Niger. Laut dem "Spiegel"-Bericht wurde er im April 2018 in der Region Tillabéri an der Grenze zu Mali überfallen und verschleppt. Später soll er demnach an die islamistische Terrorgruppe "Islamischer Staat in Großsahara" verkauft worden sein. Die Entführer hätten für ihre Geisel in der Vergangenheit ein siebenstelliges Lösegeld gefordert, hieß es.
In dem Dreiländereck zwischen Mali, Niger und Burkina Faso sind zahlreiche islamistische Gruppen aktiv, die immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte verüben und Menschen entführen. Internationale Militäreinsätze, an denen auch die Bundeswehr beteiligt ist, tragen bisher kaum zu einem Ende der Konflikte bei.
Quelle: epd

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