: Schweiz gewinnt den Eurovision Song Contest

von Dominik Rzepka, Malmö
12.05.2024 | 00:34 Uhr
Zum ersten Mal nach Céline Dion 1988 gewinnt die Schweiz mit Nemo wieder den Eurovision Song Contest - mit einem mutigen und queeren Song. Deutschland landet auf Platz 12.

In Malmö ist der neue ESC-Gewinner gekürt worden. Was zuletzt 1988 Céline Dion gelang, erreichte nun Nemo mit einem queeren Song für die Schweiz. Deutschland holte Platz 12.

12.05.2024 | 00:25 min
Nemo hat es geschafft. Mit dem Song "The Code" gewinnt Nemo den Eurovision Song Contest für die Schweiz. Von Startnummer 21 aus singt und tanzt Nemo, 1999 in Biel geboren, auf einer sich drehenden Scheibe.
Nemo, eine nicht binäre Person, erzählt in dem Song die Geschichte vom Ausbruch aus Ketten und Geschlechterrollen. In der Halle wird Nemos Auftritt frenetisch gefeiert. Nemo singt:
Welcome to the show, let everybody know. I'm done playing the game, I'll break out of the chains.
Nemo
In den vergangenen Jahren war die Schweiz dem ESC-Sieg oft nah, etwa mit den Sängern Luca Hänni 2019 und Gjon's Tears 2021. Doch erst Nemo schafft nun den ersten Sieg seit Céline Dion 1988 ("Ne partez pas sans moi").

Der Eurovision Song Contest ist so politisch aufgeladen wie lange nicht. Die Teilnahme der israelischen Sängerin Eden Golan sorgt im Vorfeld für Diskussionen und Kritik.

11.05.2024 | 02:04 min

Kroatien landet auf Platz 2

Damit haben andere Favoriten wie Kroatien das Nachsehen. Eigentlich wurde Rapper Baby Lasagna mit seinem Rap-Rock-Song "Rim Tim Dagi Dim" hoch gehandelt. Kroatien bekommt zwar die meisten Punkte von den Zuschauern.
Doch weil die Schweiz mit großem Abstand bei den Jurys gewinnt, landet Kroatien am Ende nur auf dem zweiten Platz. Die Jurys geben also den Ausschlag und verhindern so gesehen einen kroatischen Sieg in diesem Jahr.
Dritter wird die Ukraine, Frankreich erreicht den vierten Platz. Der französische Sänger Slimane bekommt für seine ergreifende Ballade "Mon amour" viel Applaus - vor allem, als er am Ende des Songs a cappella singt.

Am Samstag findet das Finale des diesjährigen Eurovision Song Contest in Malmö statt. Doch schon jetzt ist die Veranstaltungen von Protesten gegen die Teilnahme Israels geprägt.

10.05.2024 | 04:57 min

Deutschland wird nicht Letzter

Der deutsche Sänger Isaak landet auf dem zwölften Platz. Für seinen Song "Always on the run" bekommt er 99 Punkte von den Jurys, bei den Zuschauern kommt der Song nicht ganz so gut an.
Nach den vielen schlechten deutschen Ergebnissen der vergangenen Jahre ist das deutsche Abschneiden dieses Jahr recht gut.
Pfiffe in der Halle gibt es bei Israel, so wie bereits beim Halbfinale. Die israelische Sängerin Eden Golan landet mit ihrer Ballade "Hurricane" auf dem fünften Platz. Von den Jurys bekommt sie kaum Punkte, von den Zuschauern hingegen viele, etwa zwölf aus Deutschland.

Isaak, 2024

Die deutsche ESC-Bilanz der vergangenen Jahre ist desaströs. Doch 2024 bricht Sänger Isaak den Fluch. Er wird mit "Always on the run" Zwölfter beim ESC in Malmö.


Debatte um Israel überschattet ESC

Der Eurovision Song Contest war in diesem Jahr so politisch wie noch nie. Am Donnerstag hatten 12.000 Menschen in Malmö gegen die Teilnahme Israels protestiert. Auch Klimaaktivistin Greta Thunberg war auf der Demo.
Weitere Pannen und Skandale überschatteten den ESC. So veröffentlichte der italienische Sender Rai nach dem zweiten Halbfinale versehentlich die Ergebnisse der Publikumsabstimmung. Demnach hat Israel diese Abstimmung haushoch gewonnen.
Am Samstagmittag disqualifizierte der Veranstalter EBU die Niederlande. Sänger Joost Klein soll eine Mitarbeiterin angegriffen haben. Die EBU sprach von einem "unangemessenen Verhalten".

Thema

Mehr zum ESC