: AOK: Mehr Familien bemängeln Gesundheit

06.12.2022 | 11:27 Uhr
Das Gesundheitsempfinden von Familien in Deutschland nimmt ab: Wie die AOK-Familienstudie herausfand, bezeichnet ein Drittel der befragten Familien ihre Gesundheit nicht als "gut".
Für 40 Prozent der Familien haben finanzielle Sorgen Auswirkungen auf die Gesundheit.Quelle: dpa
Nur noch zwei von drei befragten Familien schätzen nach einer Studie der AOK ihre eigene Gesundheit derzeit als "gut" oder "sehr gut" ein. Bei der vorangegangenen Befragung 2018 waren es noch drei Viertel, teilte die AOK am Dienstag in Berlin in ihrem Report "Wie geht es unseren Familien?" mit.
Neben der Corona-Krise seien vor allem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Klima- und Energiekrise belastend.

40 Prozent sagen: Finanzielle Sorgen haben Auswirkung auf Gesundheit

Alleinerziehende sowie Familien mit geringem Einkommen und sozialem Status fühlten sich am häufigsten von körperlichen oder psychischen Einschränkungen betroffen.
Jeder dritte Befragte gab der Studie zufolge an, psychische Belastungen zu spüren. Für 40 Prozent haben finanzielle Sorgen Auswirkungen auf die Gesundheit.

In welche Familie ein Kind geboren wird, wo es aufwächst und zur Schule geht, was es später mal verdient: All das beeinflusst die Gesundheit ein Leben lang - und sogar den Tod.

08.09.2022 | 30:00 min

Jedes dritte Kind hat wohl psychische Probleme

Die Belastung der Eltern habe "direkten negativen Einfluss auf die Kindergesundheit", sagte Ulrike Ravens-Sieberer, Forschungsdirektorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, die die Studie wissenschaftlich begleitete. So sei jedes dritte Kind in seinem seelischen Wohlbefinden beeinträchtigt.
Kinder bräuchten verlässliche Regeln und Rituale wie gemeinsame Essenszeiten in der Familie, um gesund bleiben zu können, so Ravens-Sieberer. Auch regelmäßige Bewegung helfe der Gesundheit.

Über die AOK-Studie

Für die seit 2007 zum fünften Mal vorgelegte Familienstudie wurden nach Angaben der AOK von August bis Oktober 8.500 Mütter und Väter befragt. Neben der körperlichen und psychischen Gesundheit ging es auch um das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Befragten.
Quelle: KNA

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