: Constantin prüft Vorwürfe gegen Til Schweiger

05.05.2023 | 18:23 Uhr
Gegen Til Schweiger gibt es Vorwürfe zu angeblichem Fehlverhalten bei einem Filmdreh - seine Anwältin weist diese zurück. Nun äußert sich die Produktionsfirma Constantin Film.
Til Schweiger hat bei "Manta Manta - Zwoter Teil" Regie geführt - Mitarbeiter kritisieren sein Verhalten am Set.Quelle: dpa
Nachdem in einem "Spiegel"-Bericht Vorwürfe wegen angeblicher Schikane und einem vermeintlichen "Klima der Angst" bei den Dreharbeiten zum Film "Manta Manta - Zwoter Teil" durch Regisseur und Schauspieler Til Schweiger laut geworden sind, will die Produktionsfirma Constantin Film nun mögliche Vorfälle am Set aufklären lassen.
In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) kündigte Martin Moszkowicz, Chef von Constantin Film, eine interne Auseinandersetzung mit den Anschuldigungen an.
Ich nehme die Vorwürfe sehr ernst, und wir haben mit einer intensiven Aufklärung begonnen.
Martin Moszkowicz, Chef von Constantin Film

Schweigers Anwältin weist Vorwürfe zurück

Mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Filmbranche hatten in einem "Spiegel"-Bericht anonym Vorwürfe erhoben - mit Blick auf mögliche Vorfälle bei Dreharbeiten des Film "Manta Manta - Zwoter Teil". Til Schweiger hatte dabei Regie geführt.
Schweigers Anwältin hatte dem "Spiegel" zu den Vorwürfen mitgeteilt, ein Teil der "Sachverhalte" sei ihrem Mandanten "nicht bekannt". Ein anderer Vorwurf unterstelle "angebliche Sachverhalte, die es nicht gegeben hat". Weiter hieß es dort, seit Jahren "kursierende Gerüchte" würden "zu Unrecht als tatsächlich" dargestellt.

Constantin Film beauftragt unabhängige Kanzlei

Constantin-Chef Moszkowicz sagte nun der "FAZ", man habe eine unabhängige Kanzlei beauftragt, "die Fehler und Probleme bei dieser Produktion zu analysieren".
Constantin Film habe außerdem einen "Moralkodex" für Rahmenbedingungen für Dreharbeiten. "Es ist aber wichtig, dass dieser branchenweit gilt", sagte Moszkowicz.
Es erscheint mir unumgänglich, dass wir das Thema Machtmissbrauch in der Kulturbranche offen und gemeinsam angehen.
Martin Moszkowicz, Chef von Constantin Film
Da gehe es um alle Gewerke, nicht nur um Regisseure. Und der Chef der Produktionsfirma ergänzte: "Ich denke auch, dass man dies an die Vergabe öffentlicher Mittel binden sollte."

Claudia Roth verweist auf Arbeitsschutz

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe gesagt, eine Filmförderung des Bundes sei selbstverständlich auch damit verbunden, dass die geltenden Arbeitszeit- und Arbeitsschutzregeln eingehalten werden müssten.
Wir haben in dieser Frage bereits die Produktionsfirma Constantin kontaktiert und sind weiter mit Constantin in Kontakt, um hier eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle zu bekommen.
Claudia Roth, Kulturstaatsministerin
Quelle: dpa